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Tom Next - Daytrading Community

"Intelligenter Strom" - Warum?


Henrik

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In der Werbung und in Print bzw. Onlinemedien wird in letzter Zeit vermehrt für den "Intelligenten Strom" geworben.

 

Dabei kommt ein Zusatzteil an den Hauptstromzähler (bzw. dieser wird durcfh was eigenes ersetzt) welches dann die Stromverbrauchsdaten digital abrufbar macht.

So können die Daten Online oder auch am heimischen Rechner abgefragt und ausgewertet werden.

Die Idee dahinter: Intelligente Stromsteuerung der Stromverbraucher.

 

Man sieht also die Kostentreiber und kann schauen, ob diese auch effizienter arbeiten können, sei es durch Ersatz gegen ein neues, stromsparendes Modell (zB der alte DDR-Tiefkühler gegen neuen A++-Tiefkühler) oder sei es durch eine geänderte Nutzung (zB die Waschmaschine wird erst zum Nachtstromtarif 20 Uhr angestellt statt nachmittags 16 Uhr).

 

Ja nu hab ich mich damit auch beschäftigt weil ich solche Art von Technik mag und überlege, mir sowas gleich ins haus einzubauen wenn man eh dabei ist.

E.ON bietet zB. das "EnergieNavi" an und Yellow "Sparzähler online".

 

 

Was muss ich feststellen? Egal, was und wie man es macht, die Tarife für diesen intelligenten Strom sind bei allen von mir geprüften Anbietern deutlich teurer als sämtliche andere Tarife, einschließlich der Basistarife.

 

Mal 2 Anbieter im Vergleich der Tarife. Beide haben ungefähr dieselben Ausgangsdaten (Ort, ungefährer Verbrauch, 1 Jahr, ...), die Preise hab ich deren Webseiten entnommen und den günstigsten Tarif dafür.

 

YELLOW:Intelligenter Strom:

202,08 € / Jahr Grundpreis

27,28 c je kW/h (Normalzeit)

26,08 c je kW/h (22-6 Uhr)

..zgl. Einbaukosten.

 

Herkömmlicher Stromtarif:

97,08 € / Jahr Grundpreis

27,38 c je kW/h

 

 

E.ON:Intelligenter Strom:

177,25 € / Jahr Grundpreis

27,39 c je kW/h (Normalzeit)

24,40 c je kW/h (21-7 Uhr)

..zgl. jährliche Betriebskosten von 35,80 €

 

Herkömmlicher Stromtarif:

83,04 € / Jahr Grundpreis

24,45 c je kW/h

 

 

Jetzt frag ich mich....

Wann soll sich das rechnen? Warum sollte ich freiwillig auf sowas wechseln sollen? Selbst wenn ich alles optimiere werde ich niemals billiger kommen als vorher...allein anstelle für die doppelte Grundgebühr kann ich 400 kW/h verbraten. Dann ist der Strom in der Normalzeit deutlich teurer und in der Nachtzeit im Prinzip so teuer wie der Normalpreis am Tag.

Im Prinzip wird es sich niemals rechnen, egal wie viel Strom man verbraucht (wenn man bei haushaltsüblichen Verbrauchswerten bleibt).

 

 

Ist es von den Anbietern nicht gewollt, dass der intelligente Stromzähler eingeführt wird (aber es wird evtl. vom Gesetzgeber verlangt)?

Ich fänd es schon eine tolle Spielerei. Aber nicht für den Preis.

Bereit wäre ich, wenn ich die selben Preise wie beim Nortmaltarif zahlen müsste und den Einbau und Anschaffungskosten des Smartmeters selbst tragen würde.

 

 

Falls jemand mir Sinn und Geschäftsmodell erklären kann, wäre ich dankbar!

 

 

edit.

Es ist vom Gesetzgeber gewollt, dass alle Stromanbieter Smart-Grid-Tarife anbieten mit unterschiedlichen Zeiten/Preisen.

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In der von dir dargestellten Weise macht das meiner Meinung nach garkeinen Sinn.

Sowas lohnt sich erst, wenn es vom Energieunternehmen einen flexiblen Tarif gibt, d.h. deine Verbraucher sind untereinander vernetzt und du bekommst per Internet den aktuellen Tarif geliefert. Dann kannst du z.B. die Waschmaschine so programmieren, dass sie erst unterhalb einer bestimmten Schwelle startet.

 

Der Vorteil für den Energiekonzern wäre eine konstantere Netzauslastung. Spitzen, zu denen Strom zugekauft werden muß und Täler, an denen Kraftwerke zurückgefahren werden müssen, würden geglättet.

 

Das EON bzw. Yellow-Angebot kann da nur ein erster Schritt in diese Richtung sein, der aber noch nicht den eigentlichen Vorteil birgt.

In der Zukunft wird es aber wohl solche Modelle geben.

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wenn ich die kwh-Preise sehe, frag ich mich ob das dann mit Blattgold überzogener Strom ist - bei mir kostet die kwh 22,93.

 

Ist im Budget nicht noch ein Solardach drin Henrik :laugh: ?

 

Ja ich frag mich auch. Berliner Umland ist sauteuer.

Solar rechnet sich ja auch nicht wirklich (nicht mehr)...genauso wenig wie Erdwärmeheizung.

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Mit der Thematik kenne ich mich ganz gut auf betriebswirtschaftlicher Seite aus. Unsere Unternehmens-Software kalkuliert nämlich die Tarifgebühren und macht entsprechende Auswertungen.

 

Wie tief ins Detail soll ich gehen? Ich fange allgemein an und werde immer genauer. Dann kann jeder selbst entscheiden, wann er aufhören will zu lesen :wink2:

 

Das Hauptproblem ist, dass Deutschland intelligente Netze dringend benötigt. Wie aber bekommt man den Endkunden dazu diese Kosten zu übernehmen? Richtig: die Wörter "Wettbewerb" und "Kundenselbstbestimmung" machen es möglich.

 

Ein Demo-Zugang für SmartMeter-Kunden

>>DEMO

 

Die SmartMeter-Zähler

Die Energieversorger sind mitlerweile gesetzlich dazu verpflichtet, SmartMeter samt passenden Tarifen anzubieten. Der Kunde zahlt die höheren Zählerkosten und hat dadurch die Möglichkeit, seinen Verbrauch selbst zu steuern. Klingt klasse, ist aber meistens für einen Normalhaushalt Blödsinn. Die Mehrkosten des Zählers könnte man auch wörtlichz genommen mit seinem Herd verbraten. Der Kundenvorteil ist, dass er den SmartMeter an seinen PC anschließt und sieht, wann er was verbraucht. Dies soll ihn dazu verleiten, den Strom in günstigen Zeiten (= Nachts) zu verbrauchen. Blöd nur, dass die Hauptverbraucher, wie Kühlschrank, Kühltruhe Heinzungs-/Wärmepumpe rund um die Uhr laufen und der Fernsehr bzw. der PC dann verwendet werden, wenn man nicht schläft. Die Möglichkeit der Kostenverschiebungen sind also aufs gern genommene Beispiel "Waschmaschine und Trockner" begrenzt und damit auch die Einsparmöglichkeiten.

Hinzu kommt folgendes: warum sind die Stromkosten nachts geringer? Richtig, weil weniger Nachfrage (und Netzlast da ist). Was nun, wenn ganz Deutschland die Waschmaschine nachts anwirft? Richtig, es wird teurer.

 

Tarife

Ich glaube, seitdem es Stromzähler gibt, gibt es auch schon Tarifschaltgeräte. Das heißt, dass es bereits seit Jahrzehnten sogenannte HT/NT-Tarife gibt. HT=Hochtarif ("tagsüber"), NT=Niedertarif("nachts", "Wochenende"). Das weiß Otto-Normal-Verbrauch nur nicht. Diese Messung ist auch mit den nicht-digitalen Altzählern mögllich. Übrigens ist so ein alter Zähler länger haltbar und muss seltener geeicht werden und damit spürbar günstiger, als ein SmartMeter. Die eigentliche Revolution würde erst stattfinden, wenn man über den SmartMeter-Zähler stündlich einen anderen Preis haben könnte. Ähnlich dem Telefonnetz.

 

Zwischenfazit

Für Technik-Verliebte ist ein SmartMeter ein schöner Spass, wobei nach zwei Monaten die Wochengrafik eh langweilig gleich aussieht. Die Möglichkeit der Kosteneinsparung durch verschiedene Tarifzeiten gibt es schon immer. Man könnte natürlich kontrollieren, ob während des Urlaubs jemand das Licht angeschaltet hat oder ob der Partner Besuch empfing, obwohl er angeblich nicht zu Hause war....

Hier mal die Werbeaussagen eines Stadtwerks, welches in seinem Netz nur noch SmartMeter-Zähler hat. Dazu später mehr. >>KLICK MICH

 

Warum braucht Deutschland intelligente Netze?

Sommer 2009. Es ist brütend heißt. In Bayern sind alle Solaranlagen auf Anschlag. Das Stromnetz kocht regelrecht. Es zieht ein Schauer auf. Dicker Wolken. Von 100% Stromeinspeisung werden innerhalb weniger Minuten nahezu 0%. So schnell kann kein Kraftwerk die Leistung hochfahren. Strom aus den Nachbarländern muss her. Frankreich und Italien waren kurz davor, die Stromlieferung an Deutschland wegen Überlastung durch Deutschland einzustellen. Wir waren kurz davor, einen Zwei-Tages-Blackout zu erhalten. Warum hören wir davon nichts? Politisch ist es so gewollt, dass alle auf erneuerbare Energien setzen. Da darf eine Solaranlage doch nicht Schuld am Netzzusammenbruch sein. Oder ein Windpark in Schleswig-Holstein, der bei Sturm auf Vollast Strom einspeist und dann wird der Wind stärker und die Windräder drehen sich aus dem Wind, um sich zu schützen: 100% --> 0%. Peng. Dunkel.

 

Was kann ein SmartMeter dagegen tun?

Einen direkten Einfluss hat ein SmartMeter nicht. Aber man kann ihn stündlich auslesen und kann damit Verbrauchsprognose für die nächste Stunde sehr individuell erstellen. Somit könnte man Stromerzeugern vorankündigen, dass mehr oder weniger gebraucht wird. Die Netzstabilität steigt. Wer kennt die IBM-Werbung mit dem smarteren Planeten? Da geht es um smarte Steuerung der Stromnetze. Ziel ist es (dauert noch ein paar Jahre), dass die Gesamtheit der SmartMeter an die Netzknotenpunkte meldet und dieses kaskadierend bis zum Stromerzeuger gemeldet und prognostiziert wird. Automatisch. Halt smart.

 

Wovon profitiert der Energieversorger?

Der Energieversorger profitiert am meisten von einem SmartMeter beim Kunden. Neben der Netzsteuerung ergeben sich noch weitere Vorteile. Er braucht keine Zählerableser mehr, sondern hat immer und zu jeder Zeit die Zählerstände parat. Man kann sich ja mal ausrechnen, wie viele Leute man beschäftigen muss, um eine Kleinstadt abzulesen. Von einer Großstadt mal abgesehen. Ablesekarten sind ganz nett, aber Kontrollablesungen muss es dennoch geben.

Zweitens kann der Energieversorger kundenscharf neue Tarifmodelle (mit unserer Software) kalkulieren :sunglass: Die Datenbasis liegt im Stundentakt über alle Verbrauchsstellen vor: genial.

Drittens kann der Energieversorger genau die Nachzahlung/Gutschrift am Jahresende bestimmen. Die meisten von euch zahlen Abschläge und nach einem Jahr wird gegengerechnet. Die Kenntnis, was am Jahresende über alle Kunden für ein Saldo zu erwarten ist hat immense finanzielle (vor allem hinsichtlich Liquidität betreffend) Auswirtkungen auf den Energieversorger.

Viertens muss der Energieversorger monatlich an den vorgelagerten Netzbetreiber melden, wie viel Strom die Solaranlagen und Windparks produziert haben. Aber auch die werden nur einmal im Jahr abgelesen! Das heißt, es wird monatlich geschätzt. Und hier geht es um Millionen von Euro. Ganz klar ein Liquiditätsvorteil und eine Minimierung des Risikos.

 

Warum sind dann die Zähler preislich nicht attraktiv?

Der Netzbetreiber kann nicht zehntausende (hunderttausende) von Zählern auf einmal austauschen. Die Anfragen sollen schön kleckerhaft reinkommen. Außerdem kostet so ein SmartMeter viel Geld in der Anschaffung, was sich in höheren Grundgebühren niederschlägt. Hinzu kommt, dass der Energieversorger derzeit nur Base und Peak an der Strombörse kaufen kann. www.eex.de Das heißt auf Deutsch: er kann den Strom gar nicht so flexibel beschaffen, wie er verkauft werden sollte. Peak = 08:00 Uhr bis 20:00 Uhr; Base = rund-um-die Uhr. Wenn also ein höherer Verbrauch um 22:00 Uhr stattfindet, dann muss der Energieversorger Base einkaufen. Da Base aber rund-um-die-Uhr gilt, kauft er 24h Strom und nicht nur für 22:00 Uhr. Das kommt ihm zugute, da dafür weniger Peak benötigt wird. Was ist aber mit 02:00 Uhr in der Nacht? Da kann er den Strom in die Mülltonne klopfen.

 

Fazit März 2011

Was heißt das nun für euch? Ihr werdet in den kommenden Jahren um einen SmartMeter nicht drumrum kommen. Wer kann, sollte noch auf ihn verzichten. Momentan kostet der einfach nur unnötig Geld.

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Wow, vielen Dank!

Jetzt bin ich bedeutend schlauer.

 

Eine Frage noch:

Wie funktioniert das: Gibt es nur das Smartmeter oder muss ich zwingend dazu an jeden größeren Verbrauche einen eigenen Zwischenstecker an die Steckdose stecken?

Woher weiß das Smartmeter WAS den Strom verbraucht hat?

Oder geht es in erster Linie (in der ersten Stufe) nur darum selbst zu wissen wann wie viel Strom verbraucht wird (und die Stromanbieter dann den Durchschnitt für sich ermitteln können)?

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Woher weiß das Smartmeter WAS den Strom verbraucht hat?

Ein SmartMeter misst nur die Last. Das heißt, das Gerät weiß nicht, welche Verbraucher gerade aktiv sind. Da hilft nur kleveres An-/Abschalten und beobachten oder die klassischen Zwischensteckermessgeräte. Klick mal oben in meinem Beitrag auf den DEMO-Link, dann dort auf DEMO (für Besucher). So und nicht anders sind dann die Auswertungen.

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Warum braucht Deutschland intelligente Netze?

Sommer 2009. Es ist brütend heißt. In Bayern sind alle Solaranlagen auf Anschlag. Das Stromnetz kocht regelrecht. Es zieht ein Schauer auf. Dicker Wolken. Von 100% Stromeinspeisung werden innerhalb weniger Minuten nahezu 0%. So schnell kann kein Kraftwerk die Leistung hochfahren. Strom aus den Nachbarländern muss her. Frankreich und Italien waren kurz davor, die Stromlieferung an Deutschland wegen Überlastung durch Deutschland einzustellen. Wir waren kurz davor, einen Zwei-Tages-Blackout zu erhalten.

Warum hören wir davon nichts? Politisch ist es so gewollt, dass alle auf erneuerbare Energien setzen. Da darf eine Solaranlage doch nicht Schuld am Netzzusammenbruch sein. Oder ein Windpark in Schleswig-Holstein, der bei Sturm auf Vollast Strom einspeist und dann wird der Wind stärker und die Windräder drehen sich aus dem Wind, um sich zu schützen: 100% --> 0%. Peng. Dunkel.

Klasse Beitrag, super Information :10points:

Da zeigt sich mal wieder was ein Netzwerk heutzutage wert ist, wie würde man ansonsten von solchen Details erfahren,

wenn nicht grade der Schwager o.ä. bei so einem Unternehmen wie du arbeiten würde ?

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@ Henrik, auch wenns etwas OT ist: Daran gedacht die Solaranlage evtl auch für Warmwasser/Heizung zu verwenden? Die Solarzellen können sogar wenn man sie kombiniert für Warmwasser und Strom betreibt sogar nen höheren Wirkungsgrad haben (in Ostdeutschland hat da vor 5 Jahren nen Ingenieru mal nen Patent drauf angemeldet aber irgendwie war das damals bei der Industrie nicht soo gern Gesehen)

Das kann auch Lohnenswert sein.

 

Sicher das sich Solar nicht mehr rechnet? Die Strompreiserhöhungen in letzter Zeit sind ja schon saftig.

 

@Rainworm, danke für den ausführlichen Beitrag. Hört sich ja nach ner genauso tollen Geschichte wie E10 an. Nur das der Gedanke hinter den Stromzählern mal sinnvoll ist :)

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Bei Solarstrom/wasser kommt der break even so spät, und wenn man die kalkulatorischen Kosten noch einbezieht, dann lohnt es nicht wirklich. Es sind ein paar (wenige) Tausend € in 20 Jahren, so wenig, dass es sich einfach nicht lohnt das Risiko einzugehen, jetzt 20.000 € zu investieren und zu hoffen, dass es die nächsten 20 Jahre auch richtig Strom liefert und mir der Gesetzgeber nicht doch den Geldförderhahn abdreht...

 

Warmwasser/Heizung:

Eine hochmoderne Gastherme hat einen Wirkungsgrad von 98 %, und kostet 3500 €, bei jährlichen Gaskosten von rund 1000 € für ein EFH.

Da warte ich lieber 20 Jahre und wenn dann die Gastherme fällig ist, dann kommt aktuelle Technik rein. Kann man bei den geringen Anschaffungskosten der Gastherme auch zwischendurch schon machen.

Erdwärme kostet mindestens 15.000 € und hat dann auch laufende Stromkosten (ca. 1/5 der Heizenergie kommt vom Strom).

 

Das wären jetzt 32.500 € mehr als Anfangsinvestition, und wenn alles glatt geht, kommt man nach 15 Jahren bei plus/minus Null raus. Lohnt nicht.

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Die Strompreiserhöhungen in letzter Zeit sind ja schon saftig.

Wobei der regionale Energieversorger da meist wenig für kann. Das Geld wird in der Erzeugung verdient.

 

Hier mal eine Strompreiskalkulation

 

Energiepreis

  • das ist der tatsächliche Einkaufspreis an der Börse oder OTC; s.u.

 

Konzessionsabgabe

  • reicht von 1,32 ct/kWh bis 2,99 ct/kWh
  • je nach Größe der Stadt
  • siehe wikipedia.pngexternal.png Konzessionsabgabe
  • bekommt die Stadt, in der ihr wohnt

 

Netznutzungsentgelte

  • Kosten für die Nutzung der Leitungen im Boden
  • Instandhaltung und Investitionsaufwendungen werden damit beglichen
  • werden von der Bundesnetzagentur genehmigt und pro Netzbetreiber festgesetzt
  • ~ 3,5 ct/kWh

 

EEG-Umlage

  • jeder, der eine Solaranlage auf dem Dach hat, erhält für 20 Jahre eine Subvention
  • diese Subvention wird allerdings durch ALLE Verbraucher Deutschlands getragen
  • heißt: jeder, der keine Solaranlage auf dem Dach hat, zahlt die Subvention seines Nachbarn :wink2:
  • derzeit 3,53 ct/kWh ! (Vorjahr waren es nur 2,47 ct/kWh)

 

KWK-Umlage

  • Förderung von Kraftwärmekopplungsanlagen
  • derzeit 0,03 ct/kWh

 

Stromsteuer

  • ist die "Ökosteuer" auf Strom
  • finanziert allerdings unser Gesundheitssystem
  • derzeit 2,05 ct/kWh

 

Summe der festgelegten Abgaben = 10,43 ct/kWh

Derzeitiger Peak-Strombezugspreis an der Börse EEX: 5,524 ct/kWh (Spot, Lieferung 09.03.2011)

 

Ergibt in Summe 15,924 ct/kWh Netto

Ergibt in Summe 18,985 ct/kWh Brutto

 

Alles was darüber hinaus geht, ist die Marge des Energieversorgers. Damit muss er alle Gemeinkosten decken und auch künftige Preissteigerungen, da die meisten Tarife mit Preisbindung angeboten werden.

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EEG-Umlage

 

* jeder, der eine Solaranlage auf dem Dach hat, erhält für 20 Jahre eine Subvention

* diese Subvention wird allerdings durch ALLE Verbraucher Deutschlands getragen

* heißt: jeder, der keine Solaranlage auf dem Dach hat, zahlt die Subvention seines Nachbarn :wink2:

* derzeit 3,53 ct/kWh ! (Vorjahr waren es nur 2,47 ct/kWh)

Nicht nur das mir die Optik dieser Dächer nicht gefällt, ich meine Nachbarn nicht leiden kann,

sie das Dach sogar vergrößert haben (um mehr Solarfläche zu bekommen), nein jetzt erfahre ich auch noch das ich das mitzahle... :vola2:

 

Ist doch nen blödes Forum hier, was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß :laugh:

 

Ich gehe jetz mal Steine suchen für das Nachbar Dach...

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Danke für die Übersicht.

Die EEG-Umlage wird ja auch sicherlich nicht weniger werden bzw. sogar relaiv deutlich ansteigen.

Die kann man sicherlich relativ gut nach oben hin abschätzen. Die neue Beschneidung der Fördersätze sorgt sicherlich langfristig für einen weniger starken Anstieg der EEG-Umlage aber ob wir schon den größten Anstieg gesehen haben (in deinem Beispiel sahen wir ja ein Wachstum von ca 42%) weiss ich nicht.

 

Bei uns haben sich die 42% Wachstum der EEG Zulage in einem Strompreisanstieg von gut 10% ausgewirkt (das war jedenfalls die Begründung :)).

Wettbewerb herrscht bei den Anbietern ja leider nicht wirklich :(

 

Naja mal schauen was sich da noch so entwickelt. Vielleicht lohnen sich ja Solarzellen wenn ich irgendwann mal baue (falls sich bauen/kaufen dann lohnt :-) )

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Die neue Beschneidung der Fördersätze sorgt sicherlich langfristig für einen weniger starken Anstieg der EEG-Umlage aber ob wir schon den größten Anstieg gesehen haben (in deinem Beispiel sahen wir ja ein Wachstum von ca 42%) weiss ich nicht.

Die Umlage wird sicherlich nicht weiter so stark steigen (sie wird sogar wieder sinken in den nächsten 10 Jahren). Aufgrund der medialen Verkündung, dass die Fördersätze gekürzt werden, haben sehr viele noch schnell eine Solaranlage aufs Dach gepackt. Dies war in 2010. Daher der rasante Anstieg der Umlage in 2011. Es zählt nämlich immer, wann die Anlage in Betrieb geht und dann sind die Fördersätze für 20 Jahre garantiert. Wer sich Anfang 2000 ein Solardach anschaffte erhält bis 2020 eine Vergütung von 50 ct/kWh !!!!! Tja, und nun haben wir riesige Strompreise u.a. durch die Umlage, aber schöne Solardächer und Windräder. Übrigens sind die Solardächer eine große Gefahr bei Hausbränden: die Feuerwehr kann nicht löschen. Stromschlaggefahr.

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Wenn denn tatsächlich durch solcherlei Technik es zu unterschiedlichen Preisen für verschiedene Tageszeiten kommt, gehe ich jede Wette ein, daß es irgendwann Flatrates gibt, weil zig verschiedenen Preise und undurchsichtige Abrechnungsmodelle will heutzutage kein Verbraucher mehr, siehe Telefon / Mobilfunk. In dem Fall macht sich diese tolle neue Technik eigentlich wieder überflüssig. Einzig die Versorger könnten mit den Daten uns Verbrauchern noch mehr auf die Finger schauen... Neben der höheren Zählergebühr sind die neuen dann sicher auch im Unterhalt teurer, wie schön das man mal wieder was gefunden hat um den Verbraucher noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen.

 

Politisch ist es so gewollt, dass alle auf erneuerbare Energien setzen. Da darf eine Solaranlage doch nicht Schuld am Netzzusammenbruch sein. Oder ein Windpark in Schleswig-Holstein, der bei Sturm auf Vollast Strom einspeist und dann wird der Wind stärker und die Windräder drehen sich aus dem Wind, um sich zu schützen: 100% --> 0%. Peng. Dunkel.

Politisch ist das wohl eher ein Zugeständniss an die klassischen Stromerzeuger, damit diese lauthals ihre Existenz manifestieren können. Sicher sind alternative Energien noch weit davon entfernt, flächendeckend und mit Lastenausgleich sicheren Betrieb zu gewährleisten. Wenn man nur gewollt hätte, hätte man die Förderung natürlich auch so gestalten können, daß diese (nicht unlösbaren) Manko`s in ganzheitlicher Sicht berücksichtigt werden. Aber Politik ist ja meist nicht für das Wohl der Bürger ausgerichtet, was aber eine andere Baustelle wär.

Das Zwischenspeichern von Naturenergie ist doch seit langem schon von den Prinzipien der Speicherbecken bekannt. Und das geht nicht nur mit Wasser, sondern auch mit Verdichten von Druckluft oder anderen Gasen in alten Bergwerkstollen und ergänzend Betrieb von Anlagen mit Biogasturbinen (ideal im Landwirtschaftsbereich) und sicher noch viel mehr Möglichkeiten. Wo also besteht das Problem solche Lösungen mit Wind oder Solar zu realisieren? :rolleyes:

(Kann natürlich auch sein, daß alle nur darauf warten, daß die Chinesen das Helium3 vom Mond einsammeln und dann per "sauberer" Kernfusion Discountenergie immer ausreichend zur Verfügung ist.)

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Wenn denn tatsächlich durch solcherlei Technik es zu unterschiedlichen Preisen für verschiedene Tageszeiten kommt, gehe ich jede Wette ein, daß es irgendwann Flatrates gibt, weil zig verschiedenen Preise und undurchsichtige Abrechnungsmodelle will heutzutage kein Verbraucher mehr, siehe Telefon / Mobilfunk. In dem Fall macht sich diese tolle neue Technik eigentlich wieder überflüssig. Einzig die Versorger könnten mit den Daten uns Verbrauchern noch mehr auf die Finger schauen... Neben der höheren Zählergebühr sind die neuen dann sicher auch im Unterhalt teurer, wie schön das man mal wieder was gefunden hat um den Verbraucher noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen.

Bzw. sich durch bessere Planung den Strom und anfallende Kosten laut Rainworm seiner Beschreibung viel besser einteilen/planen/einkaufen.

Nur der Verbraucher hätte dadurch keinen echten Vorteil in finanzieller Hinsicht. Die Unternehmen wiederum schon...

 

Ob sich dieses bessere "Management" dann aber insgesamt positiv auf die Umweltbelastungen bemerkbar machen würde, wage ich zu bezweifeln.

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Hi,

 

hab eben kurz mit meinem Bekannten von den Stadtwerken geschnackt, hier die Kurzform:

klingt für mich nach einer typischen EU Posse (vergleichbar auch mit E10).

EU wollte CO2 einsparen und hat verordnet, Italien hat dann den Zähler gebaut, Deutschland wollte aber einen eigenen, Firmen wollten aber nicht so richtig, weil die Vorgaben zu schwammig waren. Ok den Zähler gibt es jetzt, aber immer noch kein vollständiges Netz zur Datenübertragung, somit kann es noch garnicht funtionieren.

Die Stromanbieter müssen den Zähler und Tarif aber anbieten, weil sie sonst Strafe zahlen müßten (ähnlich E10).

 

Fazit: für den Privatverbraucher uninteressant, weil es noch kein Netz gibt und weil es auch nicht günstiger wird. (wieder ähnlich E10 :laugh: ).

 

Ich denke, wurde ja auch schon weiter oben alles gesagt.

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Vielen Dank an alle, die hier beigetragen haben.

Was hier an KnowHow herumläuft :man_in_love:

 

 

Ich persönlich warte ja auf Fusionsenergie.

Radiaaktiver Abfall hat eine Halbwertszeit von ca. 100 Jahren und Super GAUs ausgeschlossen da die Reaktion sofort zusammenbricht wenn sie nicht (sehr aufwändig) am Leben erhalten wird. Also genau das Gegenteil von Atomenergie.

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Toshiba entwickelt auch gerade in Asien ne alternative Form von Kernenergie. Die verwenden schwach radioaktives Material dass dann auch ne Halbwertszeit von unter 100 Jahren hat.

Wenn man dann da noch irgendwelche Bakterien draufhaut gehts sicherlich noch schneller :)

Finde leider gerade nicht den passenden Link dazu :)

Nur das hier:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,685289,00.html

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  • 1 year later...

Hier mal eine Strompreiskalkulation

 

...

 

Hier mal die neuen gesetzlichen Abgaben (netto!) für 2013. Alle reden nur von der erhöhten EEG-Umlage. Aber da wird noch vieles mehr viel teurer und darüber wird nicht berichet.

 

EEG-Umlage von 3,59 ct/kWh auf 5,277 ct/kWh

KWK-Umlage von 0,002 ct/kWh auf 0,126 ct/kWh

§19-Umlage von 0,151 ct/kWh auf 0,329 ct/kWh

Offshore-Umlage: neu 0,25 ct/kWh

 

Quelle: www.eeg-kwk.net (Informationsportal der deutschen Übertragungsnetzbetreiber)

 

Das heißt in 2013 (i.V.z. 2012): 2,239 ct/kWh mehr. Brutto = 2,6644 ct/kWh.

Macht bei 4000 kWh pro Jahr = 106,57 EUR mehr.

 

Übrigens handelt es sich um Entgelte, die jeder (Kleinverbraucher) zahlen muss. Das heißt, auch durch einen Wechsel des Lieferanten wird man den Aufschlägen nicht entkommen. In den Medien wird gerne gesagt "Wechselt euren Stromanbieter, dann habt ihr die Aufschläge wieder raus". Natürlich gibt es auch günstige Anbieter, aber dennoch müssen auch diese die Entgelte abführen.

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