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Tom Next - Daytrading Community

Korrelation und Risiko


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Hallo Leute,

 

ich fand den gestrigen Tag (3.8.12) sehr beeindruckend. Eigentlich jeder, von mir beobachtete Wert, ist im Gleichschritt gestiegen als gäbe es kein morgen mehr (USD/*, DAX, SP500). Eigentlich toll, aber ich muss jetzt doch mein Risikomanagement hinterfragen. Wenn ich mir strikte Regeln auferlege um mein Risiko zu begrenzen (1% Depowert pro Trade usw.) so kann ich ja immer noch mehrere Trades in unterschiedlichen Märkten machen (natürlich auch nur zu einem gewissen Limit).

Wenn nun die Märkte alle so stark korreliert sind, verhalten sich die vielen kleinen Trades wie ein großer in einem "Metamarkt". Floppt der Trade im SP500, so floppt auch der DAX-Trade usw.

 

Intuitiv würde ich jetzt sagen ich trade nur in Märkten die nicht korreliert sind, aber das erscheint mir genauso schlecht, denn:

Markt A ist im Aufwärtstrend -> Märkte die auch im Aufwärtstrend sind, sind positiv korreliert, Märkte im Abwärtstrend negativ korreliert.

Märkte die nicht korreliert sind, sind doch damit automatisch Rangemärkte und damit für mich nicht (so) interessant.

 

Achtet ihr auf Korrelation und falls dem so ist, welche Korrelationsstärken seid ihr bereit zu akzeptieren um diese Märkte wirklich als zwei Märkte anzuerkennen.

Achja, ich arbeite im M5 und M15 TF.

 

Happy Trading,

DrStrangelove

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Die Sache ist ja die, dass man bei der Zusammenstellung des Portfolios eine Korrelationsmatrix erstellt. Dass S&P und DAX relativ stark korrelieren verwundert dabei nicht wirklich, da sie beide in die Kategorie der Aktienmärkte fallen. Es erscheint dann sinnvoll, andere Assetklassen beizumischen. Ich gebe Dir aber Recht, dass in der letzten Zeit mitunter einfach wild alle Märkte rauf und runter geprügelt wurden und es somit kurzzeitig eine starke Korrelation gab. Da nützt dann auch das ganze Portfoliomanagement nichts.

 

Ein anderer Ansatz ist der, verschiedene Handelsstrategien zu kombinieren. Auch damit kann man sein Portfolio verbessern - selbst wenn man nur ein Underlying handelt. Dem Markt ist es dabei nämlich relativ egal, ob er für Dich interessant ist oder nicht - der macht einfach sein Ding :wink:.

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Im großen und ganzen hast du Recht. Bis auf:

 

Markt A ist im Aufwärtstrend -> Märkte die auch im Aufwärtstrend sind, sind positiv korreliert, Märkte im Abwärtstrend negativ korreliert.

Märkte die nicht korreliert sind, sind doch damit automatisch Rangemärkte und damit für mich nicht (so) interessant.

 

Korrelation kommt aus der Wahrscheinlichkeitstheorie, und die funktioniert (leider) nicht so.

Wenn zwei Werte stark positiv korreliert sind, heißt es nur das die Wahrscheinlichkeit das sie gleich laufen sehr hoch ist. Negativ korreliert ist die W! das sich der Wert genau gegengleich verhält sehr hoch ist (also so wie du es beschrieben hast)

Wenn sie unkorreliert sind, hast das jedoch lediglich das du "nichts aussagen kannst". Es ist dann nicht "unwahrscheinlich" das der unkorrelierte Markt sich gleich verhält (geschweige denn ganz ausgeschlossen), sondern gleichwahrscheinlich das er sich gleich verhält wie das er sich gegengleich oder ganz anders verhält.

 

Nehmen wir an 2 Märkte laufen kurzfristig genau gleich, dann dreht einer der beiden Märkte plötzlich. Wenn sie korreliert sind, ist es sehr wahrscheinlich das der andere Markt auch dreht. Sind sie nicht korreliert kann es sein das er dreht, kann sein das er die Richtung beibehält, kann sein das er seitwärts geht...

 

Bzgl. RM wärs mMn auf lange Sicht das Beste vor jedem Einstieg einen korrelationsgewichteten Risikopool zu betrachten:

Das Risiko von bestehenden Positionen wird mit der Korrellation und der Richtung multipliziert und zusammengezählt.

zB: Ich will im FDAX LONG einsteigen, bin schon im SP500 LONG mit risiko X und die zwei sind mit 0.9 korreliert (also stark positiv). Dann ist der Anteil vom SP500 für den Risikopool: X*0.9;

Bin ich im SP500 SHORT ist der Anteil X*0.9*(-1) (weil andere Richtung).

 

Ist der Risikopool jetzt > X% (zB 30) geht man die Position nicht ein, weil das gesamte Marktrisiko zu groß wäre.

 

Aber es sind eben alles nur Wahrscheinlichkeiten. Es kann passieren das stark korrelierte Werte einmalig genau gegengleich laufen, oder unkorrelierte Werte (kurzfristig) 1:1 den gleichen Verlauf haben. Aber auf lange Sicht gibt dir die Korrelation einen guten Anhaltspunkt.

 

just my 2 cent

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Achtet ihr auf Korrelation und falls dem so ist, welche Korrelationsstärken seid ihr bereit zu akzeptieren um diese Märkte wirklich als zwei Märkte anzuerkennen.

Dazu müsstest Du erstmal definieren, was Du als "stark" empfindest. Wie aus Mythos' Posting bereits ersichtlich, liegt die Korrelation immer zwischen -1 und +1. Was ist nun stark? Außerdem gilt es dann ja noch, die anderen möglichen Werte, die man handeln will, in der Matrix zu berücksichtigen. Wenn Du zwei Märkte hast, sind es zwei Märkte - selbst wenn sie mit nahezu +1 korrelieren. Ob man die dann beide handeln muss, steht auf einem anderen Blatt.

 

Ich selber schaue für mein Portfolio nicht auf die Korrelation zwischen zwei Märkten, da ich im Daytrading nur den EUR/USD handel. Hier ergibt sich dann durch die Kombination mehrerer vollautomatischer Systeme eine verbesserte Equitykurve (gleicher Profit bei weniger Drawdown). Die anderen Assetklassen, in die ich investiere, sind eher auf Dividenden und Zinszahlungen ausgelegt - dort sind die täglichen Schwankungen an den Märkten nicht wirklich von Belang.

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Bzgl. RM wärs mMn auf lange Sicht das Beste vor jedem Einstieg einen korrelationsgewichteten Risikopool zu betrachten:

Das Risiko von bestehenden Positionen wird mit der Korrellation und der Richtung multipliziert und zusammengezählt.

zB: Ich will im FDAX LONG einsteigen, bin schon im SP500 LONG mit risiko X und die zwei sind mit 0.9 korreliert (also stark positiv). Dann ist der Anteil vom SP500 für den Risikopool: X*0.9;

Bin ich im SP500 SHORT ist der Anteil X*0.9*(-1) (weil andere Richtung).

Ist der Risikopool jetzt > X% (zB 30) geht man die Position nicht ein, weil das gesamte Marktrisiko zu groß wäre.

Der Ansatz hat was, werde ich mal in ein Programm gießen sobald ich die Zeit habe.

Mir ist schon klar, das Korrelation auch nur eine Wahrscheinlichkeit ausdrückt, das ist bei allen anderen Hilfsmitteln ja nicht anders.

 

 

Die Sache ist ja die, dass man bei der Zusammenstellung des Portfolios eine Korrelationsmatrix erstellt. Dass S&P und DAX relativ stark korrelieren verwundert dabei nicht wirklich, da sie beide in die Kategorie der Aktienmärkte fallen. Es erscheint dann sinnvoll, andere Assetklassen beizumischen. Ich gebe Dir aber Recht, dass in der letzten Zeit mitunter einfach wild alle Märkte rauf und runter geprügelt wurden und es somit kurzzeitig eine starke Korrelation gab. Da nützt dann auch das ganze Portfoliomanagement nichts.

Absolut! Mir ging es in diesem Fall um das tägliche Trading im 5 Minuten Chart. Ich brauche also nichts umschichten und kann auch nicht von sehr lange anhaltenden Korrelationen ausgehen. Was eine "starke" oder "schwache" Korrelation im Bezug auf tägliche Marktbewegungen ist und ich welchem Zeitrahmen man diese am besten messen sollte (wöchentlich, täglich?) kann denke ich nur über Erfahrung beantwortet werden. Daher meine Frage ob andere Leute sich damit schon auseinander gesetzt haben.

 

Mal ein kleiner Link:

http://www.forextick...-01-correlation

Die Plots erwecken bei mir den Eindruck das einige Paare überwiegend positiv oder negativ mit anderen korreliert sind, es aber kaum Paare zu geben scheint, die ähnliche beständig unkorreliert sind.

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