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Tom Next - Daytrading Community

So schlimm wird es NOCH ?


Kleinerbroker

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Hallo

 

eben sehe ich diesen Clip von Dirk Müller :

 

 

 

Und wie Ihr wißt , bin ich der kleine Broker und habe mein Geld immer ausserhalb der Börse

verdient . Mit anderen Worten , mein Wissen reicht nicht aus um zu beurteilen , ob Dirk Müller

ein realistisches Szenario beschreibt , wenn er von Geldentwertung , geschlossenen Börsen etc

schreibt .

 

Er empfiehlt gerade jetzt Aktien zu kaufen . Ich verstehe ihn so, dass man damit , dem Kauf von Aktien ,

sein Guthaben absichert, "Tausch" von Bargeld ( das noch einen Wert hat ) gegen Aktien die nach Geldentwertung

hoffentlich weiterhin wertvoll oder noch wertvoller geworden sind .

 

Vielen Dank für Eure Einschätzungen .

 

KB

 



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vielen Dank für Deine Meinung , sie ist für mich besonders wichtig .

 

Hallo KB,

 

ich muss da nen Disclaimer dran schreiben. Ich halte generell wenig davon, die gleichen Leute zu konsumieren. Bedauerlicherweise ist das aber auch nicht so einfach. Deren Benefit resp. Privileg ist es, dass die Redaktionen mangels verfügbarer Alternativen immer wieder die gleichen Protagonisten vor die Cam holen und als Experten präsentieren. Selbst das heute-Journal setzt die Messlatte ungewöhnlich niedrig an, wenn sie Mick Knauff als Börsenfachmann präsentieren...., einer der sonst mit Hans Meiser gemeinsam im Börsianer-Gnadenhof des FID Verlages noch sein Unwesen treiben darf.

 

Am Ende muss jeder für sich selbst entscheiden, wem er was glauben möchte und was nicht.

Das was DM (wie einige andere auch) machen ist reines Business und keine Nächstenliebe. Niemand hat eine Kristallkugel oder kann Ereignisse der Zukunft antizipieren.

Und dass es irgendwann mal krachen wird, das vorherzusagen in Zeiten von QE und sonstigen "Schieflagen" ist jetzt auch nicht die hohe Kunst.

 

Börse = Risiko und im Haifischbecken der Börse, ist man als Kleinanleger eher Plankton als Piranha. Das muss man wissen.

Ich war bei und nach 9/11 ziemlich nach am Börsengeschäft dran, privat wie beruftlich. 2002 bis 2004 gab es keinen, der Aktien auch nur mit der Kneifzange anfassen wollte. Fonds wurden massenhaft liquidiert und Investoren rasiert.

Damals fand niemand eine Erklärung für dieses Phänomen, auch gab es keine Erklärungen dafür, wo die ganze viele Liquidität hin war, die eigentlich für den Aktienmarkt bestimmt war.

Auch damals gab es schon Crashpropheten. Marc Faber sagt vermutlich vielen etwas. Die gibts hier wie in den USA. Paar davon sind Vollblutbörsianer, Nouriel Roubini ist wie Corona-Drosten Wissenschaftler.

 

Es gibt - leider - kaum noch gute Börsenjournalisten, noch wenigere davon können die gesamte Komplexität der fragil miteinander verwobenen Sachverhalte bis ins Mark durchdringen. Die Redaktionen sind dazu verdammt, Auflagen zu produzieren und können aus dem Grund auch nur noch mit dem Trend schwimmen. Und manchmal gibt es auch keine Erklärungen warum Dinge sich entwickeln, wie sie sich entwickeln. Und wenn es sie doch gibt, sind es meist die Art Erklärungen, die von irgendeinem Dritten stammen, dessen Argumentation wir mglw. am plausibelsten finden.

Wahrscheinlich wäre es besser, Richard D. Precht einen Fond managen zu lassen, anstelle DM oder MO oder sonstwen.

 

Wer in Phasen wie diesen investiert sein möchte, sollte gerade aktuell bereit sein, kurzfristige Entscheidungen zu treffen. "Auf Sicht fahren" - dass wäre ne gute Devise.

"Stockpicking" & Timing kann einem schöne Gewinne bescheren, wenn man bereit ist, schnell mal eine Position einzugehen und sie laufen zu lassen. Mit dem Strom treiben zu lassen, ist meine Devise, was nichts anderes heißt, als die Vola (Dynamik & Momentum) versuchen auszunutzen.

Der Einstieg ist dabei erst mal Nebensache, wichtig ist, dass man sich kleine überschaubare Ziele setzt und bereit ist, bei 25% die Position wieder zuzumachen.

Falls die Dekade der Aktien noch nicht vorbei ist, kann man auch 3.000 Punkte höher wieder einsteigen, um längerfristig dabei zu bleiben.

 

Entscheidend ist aber auch nicht, was andere sagen. Das die Vola wieder fallen wird, ist klar. Ergo: - Antwort kann sich jeder selbst geben.

Beim WTI/Brent sollte es auch bald wieder in die andere Richtung gehen. In Zyklen übersetzt kann "bald" das Peak von Corona sein. Russland und die OPEC müssen da was unternehmen, da jeder Petro-$ weniger mit ziemlich hohen Kollateralschäden einhergeht.

 

Und zur Bargeldentwertung - das ist in meinen Augen großer Hokuspokus.

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Hallo Whipsaw ,

 

vielen Dank für Deinen zusätzlichen Post #2 und die investierte Zeit .

 

Ja ! , es gibt guten Grund für meinen Avatar und genau diesen Avatar und keinen mit "$$$" oder "RICH KB" oder so .

 

Nachdem ich heute morgen diesen DM Clip gesehen habe , da hat mich der Gedanke an wochenlange geschlossene NYSE und Geldentwertung erschrocken .

DM hat seinen eigenen Ruf und das ganze SetUp dieses Clips spricht auch Bände . Dennoch , was wäre wenn DM dennoch Recht haben sollte .....

Also habe ich hier nachgefragt , Euch "kenne" besser gesagt , "folge" , ich seit nun 10 Jahren und vertraue insofern, dass hier nach bestem Wissen und Ge-

wissen kommuniziert wird . Und Deine Antwort (insbesondere #2) ist ein perfektes Beispiel dafür, dass ich genau Recht habe mit meiner Einschätzung .

 

Aber natürlich bin alleine ich für mich und meine Entscheidungen verantwortlich , immer .

 

 

 

Wie Du schon schreibst , WTI kann noch ein bischen fallen , viel aber nicht mehr ......

 

Volatilität , ich würde gerne den SVXY kaufen, darf ich ( EU) aber nicht mehr . Captrader hat mir vorgeschlagen , den VIX als CFD zu shorten , will ich nun wiederum nicht .

Kennt jemand ein Produkt, dass man kaufen kann und damit dann an fallender Vola des DAX oder des SnP500 positiv partizipiert ? Wäre sehr dankbar, habe schon

viel gesucht und ausser dem VDAX-New nichts ( gibt keinen inversen ETF analog zum SVXY ) gefunden ,

 

Und ansonsten haben wir ja auch schon Thread "Kriseninvstments" .

 

Nochmals : Vielen Dank für Deine Meinung

 

Bleibt Ihr Alle gesund !!

 

KB

 

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Ein Merkmal der ganzen sehr die Öffentlichkeit suchenden Crash-Propheten wie Märchenonkel Müller, Friedrich & Weik und andere (die letztlich alle nur ihre Bücher verkaufen wollen) ist eine nicht stringente Argumentation.

 

Beispiel Müller:

 

"Die Großen haben alle ihre Aktien verkauft, jetzt sitzen nur noch die kleinen Privatanleger drauf" (davon abgesehen, daß das nicht stimmt, aber nehmen wir mal an, es wäre so).

 

Jetzt müssten die Kleinanleger alle ihre Aktien verkaufen, weil sie wegen Lockdown keine Gehälter mehr bekämen, aber ihre Ausgaben decken müssten. (Frage: bei welchem Privatmann ist das tatsächlich so und sind die paar Hanseln, bei denen es so sein sollte, für den Markt überhaupt relevant, aber egal)

 

Und schließlich, wenn der Lockdown vorbei ist, wollten die Leute alle ihr Geld ausgeben, aber es gäbe keine Waren mehr und deshalb käme es zur Hyperinflation.

 

Wie jetzt? Einerseits sollen die Leute kein Geld mehr haben und deswegen ihre Aktien verkaufen müssen, andererseits wissen sie plötzlich gar nicht wohin mit ihrem Geld und es kommt zur Hyperinflation.....

 

Hier sieht man schon erhebliche logische Brüche, und es gibt noch mehrere. Eines aber ist sicher: am Ende des Märchens steht immer der "totale Crash des Finanzsystems" und der "Reset" in welcher Form auch immer. Das in einen maximal reißerischen Buchtitel gegossen und fertig ist die Millionenauflage. Der Anleger ist so klug wie zuvor, aber Dirk Müller um einige Bücher-Milliönchen reicher geworden.

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Das was DM (wie einige andere auch) machen ist reines Business und keine Nächstenliebe.

 

Diese Umschreibung werde ich übernehmen: "Handelsreisende in eigener Sache" - trifft den Kern und klingt sympatischer, wie der von mir gewählte Begriff.

 

Ergänzt sei, dass die in dem SZ-Beitrag vom Dezember genannten Chronisten den Crash dringender benötigen als jeder andere. Durch das Ausbleiben der Referenzevents, auf die sich die Argumentationsketten stützen, sind die Thesen wenig wert.

Und im Internetzeitalter von sich zu behaupten, man hätte das große Ungemach bereits vor 3 Jahren vorhergesagt, ist annähernd so, als wenn man von der Kupferzeit zur Erfindung der Dampfmaschine springt und alles was zwischendrin passiert, außen vorlässt.

 

Letztlich ist alles ok, auch das man daraus ein Geschäftsmodell macht. Über die Nachfrage nach einer Dienstleistung, entscheidet immer der Konsument.

Er ermöglicht es am Ende auch, dass Dinge legitimiert werden. Das ist in Bezug auf die AfD nicht anders als auf Corona oder Crash-Prophezeiungen.

 

Mein Tipp: Hört auf Euer Bauchgefühl und versucht es mit gesundem Menschenverstand zu bewerten. Das "System" ist wackelig, aber nicht wackeliger als ein JENGA-Turm, den man ein paar der tragenden Steinchen entnommmen hat.

Lehman war kein systemkristisches Event, Corona ist es auch nicht.

Ergo: Das was DM und Co. heraufbeschwören muss noch eine Weile reifen, bis es soweit ist.

Deswegen: Basierend auf der aktuellen Faktenlage halte einen Salami-Crash für wahrscheinlicherer als ein Big Bang. Für noch wahrscheinlicher halte ich, dass die gefluteten Finanzmärkte bald wieder zu business as usual übergehen werden. Dazu ist einfach viel zu viel Geld im Umlauf - und ja, Parallelen zu Ponzi seien hierbei erlaubt.

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den VIX als CFD zu shorten

 

Hätte ich jetzt auch vorgeschlagen. Wer das wirklich machen möchte, sollte sich aber genau die Spreads anschauen (Einige Anbieter sind da bereits bei einem Niveau wie bei Bitcoin und Co.) und unbedingt einmal die FiKo's in einer Simulation durchrechnen, bei welchem Kurs der Break Even erreicht wäre.

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der Gedanke an wochenlange geschlossene NYSE und Geldentwertung

 

Ich mache jetzt 30 Jahre lang was mit Börse. Geschlossene Handelsplätze gab es einmal, das war nach 9/11.

Alterstechnisch sind wir beide in einer Range, glaube ich, - weiß nicht, ob Du das damals mitbekommen/miterlebt hast.

Ich war zu der Zeit "vollinvestiert" und hatte meine Depots bis Anschlag beliehen.

Wenn man jetzt weiß, dass man damals nur Long investiert sein konnte, kann sich vorstellen, wie "bleibend" sich die damaligen Investments in das Gehirn eingefressen haben.

 

 

Parallelen zur Vergangenheit: Seit Ende der 90-er gab es eine Vielzahl Hellseher, die den Neuen Markt haben crashen sehen. Angeschlagen war er vor 9/11 (Infineon war das letzte große IPO), aber erst die Wiederaufnahme des Börsenhandels und die in eine Richtung getriebene Panik (man konnte ja nur noch verkaufen = Verluste realisieren) gepaart mit dem Ungewissen als Solches haben dazu geführt, dass sich weder der NM noch die Börsen erholt haben. Der Prozess startete dann irgendwann 3 Jahre später.

 

Heute ist die Situation anders und bisschen doof für die Crash-Propheten. Der Feind ist bekannt, die Folgen für die Wirtschaft lassen sich abschätzen. Zur Abfederung der nicht quantifizierbaren Kollateralschäden gibt es die Whatever-it-Takes-Medizin.

Und eins darf man nicht vergessen: Wichtige Wahlen stehen dieses und nächstes Jahr an und natürlich sind die Marktteilnehmer resp. ihrer ureigensten Interessen andere als 2001.

 

Ein Aussetzen des Börsenhandels ist derzeit nicht erforderlich. Im Gegenteil - er hat eine regulative, bereinigende Wirkung.

 

 

 

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Guten Morgen , Whipsaw und Mako

 

habt beide vielen Dank für allen Input und besonders auch dafür , dass Ihr im Detail auf die Punkte eingeht so , dass ich gut verstehen kann . Das Ihr Euch die Zeit genommen habt blush.gif

 

Btw : "9/11" habe ich ganz deutlich vor Augen , bin damals gerade in UK angekommen und habe ungläubig in der Hotellobby in den dort hängenden TV Bildschirm geguckt (damals 41 Jahre jung).

Der Flughafen war gerade geschlossen worden und ich dachte, ich hätte mich verhört/geirrt/verwirrt .... war dann aber leider nicht so .

 

Guten Start in die neue Woche und bleibt gesund Howdy.gif

 

Euer
KB

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