CHAPTER11 Posted August 9, 2006 Report Share Posted August 9, 2006 Nach Berichten über einen drohenden Konzessionsentzug ist die Aktie des privaten Sportwettenanbieters "betandwin" (bwin) eingebrochen. Bwin bezeichnete das Vorgehen Sachsens als "Willkür" und will Schadensersatz fordern. Die Unsicherheit über die Zukunft des privaten Sportwettenanbieters "betandwin" (bwin) hat am Mittwoch die Aktie des österreichischen Unternehmens drastisch einbrechen lassen. Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung", wonach das sächsische Innenministerium dem Unternehmen noch in dieser Woche die Lizenz entziehen wolle, fiel die Aktie an der Wiener Börse schon im Frühhandel um knapp 30 Prozent auf 23,72 Euro. Das Innenministerium betonte unterdessen, das eventuelle Vorgehen werde noch geprüft. Der Wettanbieter sei weiterhin in Gefahr, die Ausübung seines Gewerbes untersagt zu bekommen. Die "betandwin"-Aktie hatte Anfang Mai noch rund 100 Euro gekostet. Danach stürzte sie im Zusammenhang mit der Verhaftung des Chefs des US-Wettbewerbers BETonSports und nach einer Gewinnwarnung im Juli auf unter 30 Euro ab. Der österreichische Glücksspielkonzern bwin, der bislang "betandwin" hieß, gilt als einer der größten Anbieter von Sportwetten. bwin verfügt eigenen Angaben zufolge über ein Markting-Budget von 56 Millionen Euro, das in großen Teilen in den Sport fließt. In Sachsen stehen 60 Arbeitsplätze zur Disposition. Vorgehen wird juristisch geprüftSachsen will die Aktivitäten des privaten Internet-Sportwettenanbieters bwin verbieten lassen. "Wir prüfen auf juristischem Wege eine Unterlassung", sagte der Sprecher des Innenministeriums, Lothar Hofner, in Dresden. Er bestätigte damit entsprechende Zeitungsberichte. Noch ist das genaue Vorgehen des sächsischen Innenministeriums gegen das Unternehmen unklar. Der Wettanbieter sei weiterhin in Gefahr, die Ausübung seines Gewerbes untersagt zu bekommen, sagte er. "Es geht aber nicht um einen Konzessionsentzug." Das Ministerium will am Donnerstag in einer Pressekonferenz über die Situation informieren. Es müsse geklärt werden, wie mit privaten Wettanbietern in anderen Bundesländern zu verfahren sei, sagte Hofner. Unternehmen der Branche, die mit einer so genannten DDR-Lizenz arbeiten, sind "Sportwetten Gera", "digibet" und "bluevest" aus Berlin sowie die Deutsche Sportwettgesellschaft mbH (DSG) in Dresden. Laut "Sächsischer Zeitung" will das Regierungspräsidium Chemnitz noch in dieser Woche der bwin e.K. mit Sitz in Neugersdorf eine Unterlassungsverfügung mit Sofortvollzug zukommen lassen. Das gleiche gelte für die österreichische Muttergesellschaft mit Sitz in Wien. Der Chef der bwin e.K., Steffen Pfennigwerth, sagte dem Blatt, dass es für den Vorgang keine Rechtsgrundlage gebe. Er arbeite auf der Grundlage einer noch zu DDR-Zeiten erteilten Lizenz. bwin will Schadensersatz fordernVon "betandwin" wurde das Vorgehen des Ministeriums als "reiner Aktionismus" bezeichnet. Wer online wetten wolle, werde das künftig über andere Anbieter tun, sagte ein Sprecher. Den Dialog mit der Politik werde das Unternehmen aber fortsetzen. Er könne ähnliche Schritte des Ministeriums gegen die DSG nicht ausschließen, sagte der DSG-Geschäftsführer Wolfgang Rebernig. "Das Problem ist, dass alle privaten Wettanbieter in Ostdeutschland über einen Kamm geschoren werden", sagte er. Die DSG sitze aber nicht im selben Boot wie "betandwin". "Wir veranstalten keine Sportwetten, sondern vermitteln sie nur", sagte Rebernig. Quelle: stern.de Link to comment Share on other sites More sharing options...
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