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Das Comeback der Finanzportale


CHAPTER11

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Die New Economy ist tot, aber das Web-Geschäft floriert wie nie. Auch mit Finanzportalen lässt sich endlich dickes Geld verdienen: Der Online-Werbeboom beschert Portalbetreibern wie Wallstreet Online und Onvista satte Gewinne.

 

Es ist fast wie in den alten Zeiten des Börsenbooms. Werbe-Kunden stehen bei Internetportalen Schlange, um Anzeigen zu schalten. "Auf manchen Startseiten kommt es schon zu Engpässen", weiß André Kolbinger, Vorstandschef von Wallstreet Online, einem der führenden deutschen Finanzportale im Netz.

 

Online-Werbeboom im ersten Halbjahr

 

m ersten Halbjahr wurden 380 Millionen Euro in klassische Online-Werbung investiert. Das ist eine Steigerung von 69 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Solch rasante Zuwachsraten haben selbst den Branchenverband BVDW überrascht. Er hatte lediglich ein Wachstum von 31 Prozent für das Gesamtjahr prognostiziert.

 

Millionen-Gewinn bei Wallstreet Online

 

Der Online-Werbeboom lässt auch bei Finanzportalen die Kassen klingeln. Wallstreet Online konnte im ersten Halbjahr den Umsatz auf 3,73 Millionen Euro steigern. Damit haben die Berliner schon jetzt 43 Prozent mehr erwirtschaftet als im gesamten vergangenen Jahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wurde mehr als verdoppelt auf 1,78 Millionen Euro. Unterm Strich verdiente Wallstreet Online 1,64 Millionen Euro – also fast die Hälfte des Umsatzes.

 

Onvista verzehnfacht Ergebnis

Fast genauso dynamisch sind die Zahlen von Konkurrent Onvista. Der Portalbetreiber wuchs im ersten Halbjahr um 35 Prozent auf 5,69 Millionen Euro. Das Ebit konnte fast verzehnfacht werden und betrug 230.000 Euro. 45 Prozent der von Analysten gemachten Jahresprognose von 12,67 Millionen Euro sind bereits erreicht. Prompt empfahlen die Analysten von Independent Research zum Kauf.

 

Die beiden Finanzportale profitieren gleich doppelt vom Online-Werbeboom. Zum einen verzeichnen sie steigende Werbeerlöse auf ihren eigenen Seiten. Zum anderen vermarkten sie Portale und Webseiten fremder Anbieter. Über Ligatus bietet Onvista Performance-Marketing an und platziert Werbung auf Fremdportalen. Wallstreet Online hat erst seit einem Jahr das Drittseiten-Geschäft entdeckt und ist inzwischen nach eigenen Angaben schon zu den Top 20 in Deutschland aufgestiegen. Den Internet-Werbemarkt dominieren United Internet und T-Online (Interactive Media), die zehn bzw. neun Millionen Nutzer wöchentlich besuchen.

 

Aktienkurse hinken hinterher

Die jüngste rasante Entwicklung hat sich freilich noch kaum im Börsenkurs niedergeschlagen. Die Aktie von Onvista ist seit Anfang April von einem Zwischenhoch bei 15 auf 10 Euro gefallen. Seit Jahresbeginn hat der Titel aber immerhin 30 Prozent gewonnen. Die Aktie von Wallstreet Online ist seit Mai im Sog der schwachen Marktstimmung von 4,50 Euro auf 3,50 Euro gerutscht. Kleiner Trost: beim Börsengang Ende Februar startete die Aktie mit 3,10 Euro in den Handel.

 

Beide Aktien leiden darunter, dass sie sehr markteng sind. Es gibt kaum institutionelle Investoren, die in den Titeln investiert sind. "Wir haben ausschließlich Retail-Anleger", gibt Wallstreet Online-Chef Kolbinger zu. Wie Kolbinger dies ändern will, erklärt er im Interview mit boerse.ARD.de.

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