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Flatex - 5,90 Euro Gebühr für den außerbörslichen Handel


CHAPTER11

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Das Internet-Handelshaus will mit einem Kampfpreis in den außerbörslichen Handel einsteigen. Das Angebot richtet sich eher an Profis.

 

Der neue Online-Broker Flatex bläst zum Großangriff: Mit einem Kampfpreis für den außerbörslichen Handel will das Internet-Handelshaus aus Kulmbach etablierten Online-Brokern wie Comdirect, Consors oder der DAB Bank Konkurrenz machen. Nach Informationen der WELT will Flatex Anfang der kommenden Woche eine Flatrate für den außerbörslichen Handel einführen, die deutlich günstiger ist als die der Wettbewerber. Nach Aussagen eines Sprechers soll eine Order generell 5,90 Euro kosten. Zusätzliche Gebühren oder Teilausführungen soll es nicht geben.

 

Das Angebot, mit dem der Neuling erstmals an den Markt geht, unterscheidet sich kaum von dem der Konkurrenz. Gehandelt werden können Optionsscheine, Zertifikate, rund 800 Standardaktien aus den gängigen Indizes und etwa 150 US-Titel. "Der außerbörsliche Handel ist eine wichtige Größe und hat uns noch im Angebot gefehlt", sagt Vertriebsleiter Ralf Müller.

 

Den Angaben zufolge will Flatex den Preis dauerhaft anbieten.

 

Was harmlos klingt, ist jedoch eine weitere Attacke des Billig-Brokers. Denn damit greift Flatex die Konkurrenz nun in einem wichtigen Geschäftsfeld an. Mit dem außerbörslichen Handel bestreiten Wettbewerber wie Comdirect und Consors rund die Hälfte ihres Geschäfts. Von dem Angriff scheinen sich die Kulmbacher denn auch viel zu versprechen: Bis zum Ende des Jahres will der Online-Broker, der im März dieses Jahres an den Start ging, die Zahl der Kunden von rund 11 500 auf 30 000 erhöhen.

 

Die Konkurrenz zeigt sich trotz dieser neuen Attacke gelassen. "Der Anbieter will über den Preis in den Markt drängen. Aber der Preis ist nur eine Leistung", kommentiert Jürgen Eikenbusch von der DAB Bank die geplante Offensive des Neulings. Das Online-Handelshaus ist mit seiner Flatrate von 6,95 Euro dem Flatex-Preis noch am nahesten. Anders als Flatex bietet die Direktbank jedoch auch Aktien asiatischer Unternehmen außerbörslich an. Für Dirk Althoff von der Comdirect ist der Preis ebenfalls nicht alles: "Kunden sollten auch auf die Qualität der Abwicklung achten." Er ist skeptisch, ob Flatex mit der niedrigen Mitarbeiterzahl dasselbe Niveau wie andere Onlinebanken bieten kann. Bei den Kulmbachern arbeiten lediglich vier Mitarbeiter. Die Wertpapierabwicklung selbst wurde an die biw bank, eine Online-Bank aus Willich, ausgelagert.

 

Beratung sucht die Kundschaft bei Flatex denn auch vergebens. Die Geschäfte werden komplett online abgewickelt. Lediglich eine Telefonnummer hilft im Notfall weiter. "Sie wird aber auch nur Kunden mitgeteilt", sagt Vertriebschef Müller.

 

Aktionärsschützer halten das auch für den eigentlichen Knackpunkt. Zwar sei der Wettbewerbsdruck, den der neue Broker mit seinem Angebot auslöse, zu begrüßen. Chancen böten sich dadurch jedoch nur professionellen Anlegern. "Das taugt lediglich für versierte Investoren", findet Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Semiprofessionelle Anleger hingegen sollten sich im Vorfeld gut über die Vor- und Nachteile informieren, bevor sie sich in den außerbörslichen Handel stürzten.

 

Denn der hat seine Tücken. Neben den Vorteilen einer längeren Handelszeit und der direkten und kostengünstigeren Ausführung von Aufträgen, kann es dem Anleger auch passieren, dass es bei Optionsscheinen und Zertifikaten keine Gegenorder gibt und er auf seinen Papieren sitzen bleibt. Bei Optionsscheinen können außerdem keine Limits gesetzt werden. Bedenken müssen Anleger außerdem, dass die Aufträge nicht zu einem offiziellen Börsenkurs abgerechnet werden. Der Auftrag kommt direkt zwischen dem Investor und dem Emittenten zustande. Kooperationspartner der Online-Broker sind dabei Handelsplattformen wie Tradegate oder Makler wie Lang & Schwarz und die Großbanken. Deren Handelssystem sendet direkt nach Erhalt der Anfrage einen Kauf- oder Verkaufskurs, den der Anleger innerhalb von Sekunden akzeptieren kann. Tut er das nicht, verfällt das Angebot.

 

Quelle: welt.de

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