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Tom Next - Daytrading Community

Rekordzuflüsse beunruhigen Manager


CHAPTER11

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Trotz der jüngsten Renditeflaute sammeln Hedge-Fonds so viel Geld ein wie kaum jemals zuvor - und machen sich damit gegenseitig das Leben schwer.

 

 

In einer Studie der Beratungsgesellschaft Mercer Oliver Wyman, die der FTD vorliegt, äußert sich fast die Hälfte der 35 befragten Manager einflussreicher Fonds besorgt über ihre Chancen, eine hohe Verzinsung zu erwirtschaften, die zudem unabhängig ist von den Kursbewegungen an den Finanzmärkten. "Ich bin besorgt, dass Anlagemöglichkeiten schwinden. Eine Menge Geld verfolgt dieselben Ideen", wird ein Fondsmanager zitiert.

 

Hedge-Fonds haben zuletzt ihr verwaltetes Vermögen nochmals kräftig gesteigert: Im ersten Halbjahr 2006 sammelten sie gut 66 Mrd. $ ein, wie der US-Datendienstleister Hedge Fund Research (HFR) bekannt gab. Allein von April bis Juni flossen 42 Mrd. $ in die Branche - das höchste Quartalswachstum seit Jahren. Insgesamt verwalten die weltweit rund 9000 Hedge-Fonds 1225 Mrd. $. Die hohen Zuflüsse zwingen viele Fonds, in neue Märkte vorzustoßen und neue Finanzinstrumente einzusetzen. So gaben 60 Prozent der befragten Fonds an, ihr Geschäftsmodell mit neuen Produkten zu erweitern - notleidende Kredite, Terminkontrakte auf Agrarrohstoffe oder Wetterderivate. So handeln inzwischen immerhin 20 Prozent der Fonds im Rohstoffmarkt.

 

Immer mehr Spieler

 

Sowohl die Hedge-Fonds als auch die Banken, die für sie als Dienstleister arbeiten, registrieren verstärkten Handel mit illiquiden Wertpapieren, was Gefahren birgt - immer mehr Spieler drängeln sich in marktengen Investments, wetten auf ähnliche Kursbewegungen und zerstören sich damit gegenseitig ihre Erfolgsaussichten.

 

"Liquidität ist ein entscheidendes Risiko, das sowohl Hedge-Fonds-Manager als auch Broker mit Besorgnis betrachten", lautet ein Ergebnis der Studie "Risk Trading and Risk Management in the Hedge Fund Industry", für die Fonds wie Caxton, GLG, Highbridge, Man Group, Soros Asset Management und Tudor Investment befragt wurden. Zudem nahmen 15 internationale Investmentbanken teil, darunter die führenden Prime Broker Goldman Sachs und Morgan Stanley.

 

An der Börse engagiert

 

Durch den Renditeeinbruch im Mai dieses Jahres sowie im Oktober 2005 haben Hedge-Fonds den Nimbus verloren, unabhängig von Marktentwicklungen Geld zu verdienen. Rund die Hälfte der Fonds handelt laut HFR mit Aktien. Nach Angaben der Studie von Mercer Oliver Wyman sind 80 Prozent der "Heuschrecken" zumindest an der Börse engagiert. Während der letzten Schwächephase hatten laut Branchenbeobachtern auch die Hedge-Fonds-Marktführer deutlich an Wert eingebüßt. Im ersten Quartal gewannen Hedge-Fonds im Schnitt sechs Prozent an Wert, im zweiten Quartal lagen sie nur noch minimal im positiven Terrain.

 

"Viele Hedge-Fonds haben enttäuscht in den letzten Monaten. Die Fonds haben viele ähnliche Investments gemacht", sagt Jacob Schmidt, Chef der Londoner Beratungsfirma Schmidt Research Partners. Es habe drastische Verluste bei einigen Fonds gegeben, bestätigt ein Londoner Dach-Fonds-Manager, der seinerseits in Hedge-Fonds investiert. Das liege auch an der wachsenden Zahl der Fonds.

 

Insgesamt bescheinigt die Studie aber sowohl Fonds als auch Brokern, die Risiken seit der Beinahe-Pleite des Hedge-Fonds Long-Termin Capital Management (LTCM) 1998 inzwischen deutlich besser zu beherrschen. "Die größten und einflussreichsten Hedge-Fonds-Gesellschaften und deren Gläubigerbanken kennen ihr Risikoprofil und den Markt sehr genau und können die Fonds immer besser durch mögliche Krisen führen", sagt Bradley Ziff, Direktor der Mercer-Sparte Kapitalmärkte. Die Studie ergab zudem, dass die Hedge-Fonds gegenüber den Banken mehr Informationen offen legen als früher - das ist entscheidend für die Risikoeinschätzung. Die Branche wisse aber, dass sie mehr tun müsse, um mit den Marktinnovationen Schritt halten zu können, sagte Ziff

 

Quelle: ftd.de

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