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Gefahr bei Europameisterschaft Ereigniswetten gewinnen nach Einschätzung von Experten beim Fußball immer mehr an Bedeutung. „Wer bekommt den nächsten Elfmeter, wer erhält die nächste Gelbe Karte, wer tritt den nächsten Eckball?“, seien gängige Fragen der Sportwettenanbieter im Internet, sagte der Leiter der Forschungsstelle Glücksspiel an der Universität Hohenheim, Prof. Tilman Becker. Dabei sei die Suchtgefahr deutlich höher als bei klassischen Ergebniswetten oder gar beim Lotto. „Im Vergleich zum tagelangen Warten beim Lotto entsteht beim Wetten im Sekundentakt die Hoffnung, dass Verluste gleich wieder ausgeglichen werden können“, sagte Becker der Nachrichtenagentur dpa. Insgesamt machen in Deutschland laut Becker etwa zwei Millionen Erwachsene bei Sportwetten mit. Mehr als 10 000 gelten als Spieler, deren Wettverhalten krankhafte Züge hat. Turniere wie die bevorstehende Fußball-Europameisterschaft ließen die Umsätze erfahrungsgemäß noch einmal steigen. Der Glücksspiel-Experte sieht die Gefahr, dass Ereigniswetten wesentlich leichter durch Spieler auf dem Feld manipulierbar seien. „Es ist schwierig, als einzelner Spieler das Ergebnis zu beeinflussen, aber ob ich eine Gelbe Karte bekomme, habe ich ziemlich in der Hand.“ Die Forschungsstelle warnte davor, generell das Ausmaß der Glücksspielsucht zu unterschätzen. „Glücksspieler haben einen höheren Verschuldungsgrad als Kokainsüchtige“, sagte Becker weiter. Im Jahr 2010 haben sich den Angaben zufolge rund 17 000 Menschen in eine ambulante oder stationäre Therapie begeben, um die Glücksspielsucht loszuwerden. Quelle: Mainpost
