Mako Posted February 22, 2009 Report Share Posted February 22, 2009 (edited) Riße: Kurz gesagt, wir denken dass das deutsche Retail-Geschäft einen Direct Market Access derzeit nicht hergibt. Damit müssten wir alle Transaktionen mit den Basiswerten nachvollziehen. Zudem müssten wir teure Real-Time-Kurse einkaufen, die dann natürlich auch unsere Kosten und damit die Gebühren für unsere Kunden erhöhen würden.Das ist doch nett formuliert vom CMC Markets "Chefstrategen" Riße, nicht wahr? Bei dieser Gelegenheit fällt mir noch etwas anderes ein: Auf einer Werbeveranstaltung von CMC Markets vor einigen Jahren wurde erzählt, es würde zu jedem CFD-Trade, den ein Anleger bei CMC macht, sofort ein entsprechendes Gegengeschäft im zugrundeliegenden Basiswert an der jeweiligen Börse gemacht. Also wenn ich zum Beispiel 1.000 Deutsche Telekom CFDs kaufe, würde CMC entsprechend 1.000 Deutsche Telekom Aktien an XETRA kaufen und das natürlich vollelektronisch in Sekundenbruchteilsschnelle usw. Meine Frage? Hat jemand Informationen, ob das wirklich so ist? Wenn ich mir das Geschäftsmodell von CMC Markets anschaue, beschleichen mich da durchaus Zweifel. #Edit:Abgetrennt von diesem Thema Edited February 22, 2009 by whipsaw Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
whipsaw Posted February 22, 2009 Report Share Posted February 22, 2009 Meine Frage? Hat jemand Informationen, ob das wirklich so ist? Wenn ich mir das Geschäftsmodell von CMC Markets anschaue, beschleichen mich da durchaus Zweifel. Sagen wir so, die Zweifel sind berechtigt. Bei großen, risikoreichen Positionen wird ein Marketmaker nicht lange warten, um sich zu hedgen. Allerdings macht er das auch nur in der Größenordnung, in der die tatsächlichen Aufträge vorliegen. Wenn Du 1000 Stück kaufst und auf der anderen Seite 100 Kunden je 10 Stück verkaufen, dann .... Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mako Posted February 22, 2009 Author Report Share Posted February 22, 2009 Bei großen, risikoreichen Positionen wird ein Marketmaker nicht lange warten, um sich zu hedgen. Allerdings macht er das auch nur in der Größenordnung, in der die tatsächlichen Aufträge vorliegen. Wenn Du 1000 Stück kaufst und auf der anderen Seite 100 Kunden je 10 Stück verkaufen, dann ....Ich meine nicht das Netting, das ist aus meiner Sicht klar, daß er nur sein Nettorisiko hedgen muß. Ich meine etwas anderes. Die Marginanforderungen für CFDs haben bei CMC absurde Größenordnungen. Nicht etwa absurd hoch, sondern absurd niedrig. Auf Einzelaktien im DAX z.B. braucht man nur 3 % Margin, auf den DAX 30 gar nur 1 %, und das auch in Zeiten wie jetzt mit stark erhöhter Volatilität. 2-3 % Schwankungen intraday sind im DAX derzeit an der Tagesordnung, bei Einzelwerten noch mehr. Anfangs habe ich mich gefragt, wie das mit den Mini-Margins überhaupt funktionieren kann, bis ich auf die Idee kam, daß ein durchdachtes Geschäftsmodell dahinter stecken könnte. Die Margins sind bewußt so niedrig gehalten, um den Anleger zu verleiten, sein Konto stärker auszulasten als es in Anbetracht der Volatilität angeraten wäre. Konsequenz: läuft die Position ein einziges Mal gegen gegen den Anleger, ist sein Konto bereits innerhalb eines einzigen Tages platt. Vor diesem Hintergrund könnte CMC folgende Geschäftsstrategie fahren: Bei kleinen Konten von Privatleuten, insbesondere von neuen Kunden, die sich erfahrungsgemäß noch nicht so auskennen, werden generell keine Gegengeschäfte gemacht, auch wenn CMC netto im Risiko liegen sollte. Denn der ganz überwiegenden Teil dieser Konten wird früher oder später durch zu hohe Auslastung in den Margin Call kommen, und das wäre dann so, als hätte der Anleger sein Guthaben direkt an den CMC-Chef Peter Cruddas überwiesen ohne den Umweg einiger CFD-Trades. Übrigens ist genau dies einem Bekannten von mir widerfahren, von dem man das gar nicht erwartet hätte. Er ist ein alter Börsenfuchs, schon jahrzehntelang im Geschäft, überwiegend mit Aktien, aber auch Optionsscheinen. Er hat ein neues Konto bei CMC Markets eröffnet und dieses viel zu stark ausgelastet, weil er die Sache mit der Marginberechnung nicht genau kalkuliert hat, und innerhalb kürzester Zeit war sein Konto platt. Doch wenn so etwas schon alten Börsenhasen wiederfährt, wie sieht es dann erst mit der Masse der wenig erfahrenen Anleger aus? Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
bullseye Posted March 16, 2009 Report Share Posted March 16, 2009 (edited) Die Margins sind bewußt so niedrig gehalten, um den Anleger zu verleiten, sein Konto stärker auszulasten als es in Anbetracht der Volatilität angeraten wäre. Konsequenz: läuft die Position ein einziges Mal gegen gegen den Anleger, ist sein Konto bereits innerhalb eines einzigen Tages platt. Das macht keinen Sinn. Außerdem man kalkuliert damit, dass der Strom neuer (unerfahrener) Kunden niemals abreist. Darauf würde ich nicht spekulieren, schon gar isolchen Zeiten wie diesen. die sich erfahrungsgemäß noch nicht so auskennen, werden generell keine Gegengeschäfte gemacht, auch wenn CMC netto im Risiko liegen sollte. Das wird so sein, irgendwo müssen die Gewinne herkommen. Deswegen muss an CMC kein Example statuiert werden. Dieses Vorgehen wird zur Geschäftsstrategie gehören. Ich finde es auch nicht zwangsläufig verwerflich, es könnte als unternehmerisches Risiko betrachtet werden. "Riskant" wird es ab dem Zeitpunkt, wenn die Verluste durch andere Transaktionen nicht mehr aufgefangen werden können. Edited March 16, 2009 by bullseye Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
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