siscop Posted July 7, 2012 Report Posted July 7, 2012 Da gibt es etwas was ich nicht so ganz verstehe…Der Markt bewegt sich in Richtung des Deltas von Fakt zur Erwartung. Ist die Nachricht besser als die Erwartung kann der Markt sogar bei eine sehr schlechte Nachricht steigen wenn die Erwartung noch niedriger war.E=Erwartung, N=Nachricht Euro:E: GL braucht mehr ZeitN: GL braucht zwar mehr Zeit – wird dafür mehr Unternehmen privatisieren als zugesagt. GL Euro sollte steigen EZB Zins bei 0,75 E=N also keine Änderung Spanien E: Hilfe für Spanische Banken incl Bankenaufsicht erste Hälfte2013Spanien N: Es wird nicht in der ersten Hälfte 2013 realisiert werdenSpanien: kleine Schwäche im Euro N: Finnland will keine gemeinsame Schulden - eventuell ein Austritt?Euro sollte leicht fallen. Dollar:ArbeitsmarktE: Stellen steigen um 90.000N: Stellen stiegen nur um 80.000Stellenmarkt: Dollar stark fallen Nun kommen wir mal zum Tagessicht…Keines der Deltas im Euroraum ist so schlecht wie das vom Dollar. Schau ich mir den Chart an so sehe ich dass der EUR/US Kurs fällt..?!? Start dieses Abwärtstrends war die Veröffentlichung vom Stellenmarkt der USA. Ich bin verwirrt. Nachricht ist schlechter als erwartet und der Dollar gewinnt beim E vs U? Wir sind also stärker vom Stellenmarkt der USA betroffen als die USA selbst?
substanz Posted July 7, 2012 Report Posted July 7, 2012 Das ist genau das Problem bei der Interpretation von Nachrichten. Das gelingt in der Regel nicht, weil der Einzelne Teilnehmera) nicht alle News kennt, die die anderen für wichtig halten undb) nicht weiß, wie sich andere im Vorfeld schon positioniert haben undc) jeder die Nachrichten anders interpretieren kann bzw. anders reagieren muss. Speziell die Eur-Abwertung: Dass kann durchaus etwas mit der Senkung des Einlagensatzes auf 0% zu tun haben. Deswegen ziehen US Geldmarktfonds Geld aus der Eurozone ab -> Euro fällt. Und das passiert halt nicht weil 3 Promille mehr Amerikaner als erwartet einer undurchsichtigen Statistik nach Arbeit gefunden haben, sondern weil die größten aller Banken ihre Euro-Konten leeren. Aber das merken wir als kleine Trader halt nicht :-(
CashorNothing Posted July 7, 2012 Report Posted July 7, 2012 Ist doch egal warum der EUR/USD fällt. Es lassen sich jetzt 100 Gründe finden. Selbst wenn man jetzt den Grund findet wird dir dieses Wissen auch in Zukunft nichts nützen. Die Natur des Menschen ist es für Ereignisse Ursachen zu finden um daraus bei einer Wiederholung die Folge vorauszusagen. Dazu passt das Buch "Der Schwarze Schwan" von Nassim N. Taleb, dass wie ich finde mehr ein Psychologiebuch ist. Ich versuche mich in meinem Trading darauf zu konzentrieren, dass ich eine Situation erkenne während sie eintritt und nicht davor. Konkret: Einen beginnenden Ausbruch/Trend erkennen und hoffen das man ihn noch für eine kurze Zeit handeln kann. Warum jetzt ein Ausbruch/Trend passiert spielt doch keine Rolle. Es ist schon schwierig genug den Ausstieg zu finden. Warum den Einstieg vorhersagen? Fakten handeln und keine Prognosen.
Don Vito Posted July 7, 2012 Report Posted July 7, 2012 Ich würde auch vom Newstrading abraten. Einzig wichtig ist m.M.n. zu wissen WANN die Bewegung kommt, nicht wieso, um ggf. vorher auszusteigen oder in der Bewegung diszipliniert zu traden.
Quickbeam2k1 Posted July 7, 2012 Report Posted July 7, 2012 @ siscop: wurde nicht der Einlagezins für Banken bei der EZB von 0,25% auf 0% gesenkt? Das könnte doch auch Umschichtungen in Dollar zur Folge haben, oder? Edit: substanz Beitrag am Anfang nur überflogen :) Da steht das gleiche Argument. Blöd dass ich in 6 Wochen in die USA fahre bei immer schlechteren Kursen :)
siscop Posted July 7, 2012 Author Report Posted July 7, 2012 Ich betreibe kein Newstrading. Ich versuche nur das Fundamentale mit dem Chart in Einklang zu bringen.Wenn es egal wäre was etwas warum macht dann wird man nie irgendwas verstehen.Jedes profitable System was ich bisher entwickelt habe war durch Beobachtung und dem Verständnis warum es das macht - zumindest >50%. Black SwanIch wusste nicht dass es mittlerweile auf Deutsch gibt. Auf dem ersten Blick mag zwar die Kriterien erfüllt worden sein wenn da nicht die Erwartung wäre. Beim klassischen Newstrading und darauf folgende Trends bzw. Ausbrüche kennt man die Termine und die erfüllen NICHT die Kriterien von Black Swan. Du hast hier das Zeitliche Unerwartete nicht in Betracht gezogen. @ substanzDanke dir bezüglich der Nachricht. Man kann zwar nicht alle Nachrichten kennen bzw. lesen jedoch ist mir dieser große Brocken durch die Finger geglitten.Weißt du zufällig wann dies veröffentlicht wurde? Ich finde es halt erstaunlich dass der Trend dann anfing als die Arbeitslosenzahlen veröffentlicht wurden. GAP trading (dient nur als Beispiel warum ich ein fundamentales Verständnis benötige)Neben den offensichtlichen Charttrading gibt es einen großen Punkt -> Fundamentale Information vor der Eröffnung. Dabei gibt es Nachrichten die man aufgrund der Erfahrung selber einschätzt. Dann gibt es den Premarketkurs der dir sagt wie die Leute es verstehen bzw. der Markt es selbst sieht. Dieses Delta (deine Einschätzung und den Premarketkurs) Entsprechend geht man eine höhere Posi bei der Vorzugsrichtung bzw. eine kleinere Posi bei der entgegengesetzten Richtung ein – wenn überhaupt. Es gibt verschiedene Arten des Tradings und das ist auch gut so. Ich muss aber nicht unbedingt dieses hochgelobte und in vielen Büchern oft erwähnte „Es ist doch egal warum der Markt das macht. Der Chart sagt die Wahrheit“ (Charttechnikerargument) nacheifern.Meinen Einstieg mache ich nach Charttechnik jedoch spielen die fundamentalen Daten in meine Vorzugsrichtung und damit auch in meine Posigröße eine Rolle.
CashorNothing Posted July 7, 2012 Report Posted July 7, 2012 Ich mochte das Charttechnikerargument auch nie und seit Taleb weiß ich warum und kann es jetzt akzeptieren. Verwendet habe ich es jedoch schon immer. Ich meinte nicht, dass es ein Black Swan ist. Talebs Buch wird m. M. immer nur auf den Black Swan reduziert. Es ist auch nicht DAS Buch das man unbedingt gelesen haben sollte. Die große Quintessenz die ich daraus gezogen habe sind die psychologischen und philosophischen Betrachtungen. Ich möchte auch nicht den Thread torpedieren und für sinnlos erklären (was ich wohl damit getan habe). Ich bin nur der Meinung dass die Suche nach dem fundamentalen Warum (wenn es dies überhaupt gibt) den Aufwand nicht lohnt Tradingergebnisse zu verbessern. *duck und weg* 1
substanz Posted July 7, 2012 Report Posted July 7, 2012 Ich versuche nur das Fundamentale mit dem Chart in Einklang zu bringen.@ substanzWeißt du zufällig wann dies veröffentlicht wurde? Ich finde es halt erstaunlich dass der Trend dann anfing als die Arbeitslosenzahlen veröffentlicht wurden.In den Medien (Bloomberg) war es erst Freitag abend gegen 19:00 Uhr unserer Zeit. Aber bis es da gelandet ist, ist es ja intern diskutiert, beschlossen und den Kunden kommuniziert worden. Das kann man in diesem Fall nicht an einer Uhrzeit fest machen. Ich bin nur der Meinung dass die Suche nach dem fundamentalen Warum (wenn es dies überhaupt gibt) den Aufwand nicht lohnt Tradingergebnisse zu verbessern. Das Thema kann man letztlich nicht ausdiskutieren. Für mich ist es so, das es einfach Spaß macht, fundamentale Wirtschaftszusammenhänge zu erkennen und zu verstehen. Und wenn man damit ein Marktverhalten erklären kann, ist das einfach schön. Man darf sich halt nicht der Illusion hingeben, der Markt reagiere immer nach volkswirtschaftlichen Gesetzen.
wh Posted July 7, 2012 Report Posted July 7, 2012 Eigentlich mache ich ja keine Marktanalysen weil es Quatsch ist, aber 1. wem nutzt ein schwacher Euro ...2. Freitag das Hoch und Monatsende (Ziele)3. der beigefügte Chart (Black Swan hin oder her) Trading / Charting ist wie ein Mantra. Mein Mantra passt nicht zu Dir und Dein Mantra passt nicht zu mir.
Vola Posted July 9, 2012 Report Posted July 9, 2012 Da gibt es etwas was ich nicht so ganz verstehe… Nun kommen wir mal zum Tagessicht…Keines der Deltas im Euroraum ist so schlecht wie das vom Dollar. Schau ich mir den Chart an so sehe ich dass der EUR/US Kurs fällt..?!? Also irgendwie tue ich mich auch schwer mit Nachrichten jeglicher Art.Gute Nachrichten = Kurs sollte steigenSchlechte Nachrichten = Kurs sollte fallen aberGute Nachrichten, die noch besser erwartet wurden = Kurs fälltSchlechte Nachrichten, die noch schlechter erwartet wurden = Kurs steigt Watt will man da machen ? Mir ist nur noch wichtig, wann man sich aus diesem Spiel heraushalten sollte.
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