Hi Leute,
hab endlich wieder anstaendiges (und zeitlich unbegrenztes, also fuer heute) Internet!
Was ist seit dem letzten Eintrag passiert, tjoa jede Menge ;)
Also wir sind wie gesagt nach Broome wo wir uns mal eine Woche Pause in der 5 Sterne Jugendherberge gegoennt haben (also normale Jugendherberge halt mit toller Kueche und so). Also fuer alle Backpacker: der Kimberley Klub in Broome is absolut empfehlenswert.
Broome als Stadt ist auch aeuszerst interessant. Grosz geworden durch die Perlindustrie. Urspruenglich war der grosze Perlboom etwas weiter suedlich aber als dann ein Schiff mit Perlentauchern in Broome Zwischenstopp gemacht hat und beim Ablegen ploetzlich eine Riesenmuschel gefunden hat, haben sie sich gedacht "Wozu weiterfahren wenns hier solche Dinger gibt?" und von da an gings steil aufwaerts. Leider war der Beruf des Perlentauchers sehr gefaehrlich (primitive Ausruestung, wenig wissen ueber richtiges Tauchverhalten etc.) und da sich die Europaer damals zu schade dafuer waren (die haben lieber das Geld eingestreift als sich den Risiken auszusetzen), haben sie kurzerhand Japaner fuer den Job motiviert. Interessanterweise waren die nicht schwer zu ueberreden da dort die Maenner geradezu danach schreien ihren Mut und Tapferkeit zu beweisen und da ist so ein lebensgefaehrlicher Job natuerlich genau das richtige. Dadurch ist in Broome der asiatische Anteil massiv gestiegen (vor allem der japanische) was waehrend dem 2. Weltkrieg leider nimmer so optimal war. Die Japaner wurden als Kiregsgegner gefangen genommen und in Camps gesteckt (koennten ja Spione dabei sein), wobei das aufgrund der guten Integration so gelaufen ist, das die Japaner freiwillig in die Camps marschiert sind und halt dort gut versorgt wurden (man musste die Befehle von oben zwar befolgen, aber einfach so die Freunde einsperren und wie Straeflinge behandeln tut man einfach nit). Problem war nur das die Camps nach Perth verlagert wurden und Broome im wesentlichen alle guten Perlentaucher verloren hat (zusaetzlich zu den Perltaucherschiffen die im Krieg versenkt wurden). Die meisten sind auch nicht mehr zurueckgekommen wodurch sie Broome von der Perlenindustrie staerker auf den Tourismus konzentriert hat. Als dann die Europaer mit der sichereren Tauchmethode mit Sauerstoffflasche etc. aufgetaucht sind und die alten Harthelmtaucher in Effizienz ueberboten haben, sind endgueltig die letzten Japaner aus Broome abgezogen (lieber heimgehen als die "verweichlichte" neue Methode anwenden... ein Hoch auf Stolz und Eitelkeit).
Weiters gibts in Broome einen tollen Wildlifepark wo einem anschaulich demonstriert wird wie gefaehrlich und aggressiv Salties (Salzwasserkrokodile) wirklich sind. Und seither gibts auch ein Foto von mir mit einem kleinen Saltie in der Hand (so jung sind sie richtig suess;)
Noch ein "Highlight" aus Broome: bei tiefem Wasserstand (die Gezeiten machen hier bis zu 10 m in der Hoehe) kann man Dinosaurierfussabdruecke sehen... hab sie gesehen, hab sie nit soooo toll gefunden ;)
Wie dem auch sei, nach Broome gings weiter Nordwaerts richtung Darwin. Auf dem Weg sind wir kurz in Kununura (oder so) stehen geblieben (also das kurz dachte ich zumindest zu Beginn). Meine Freundin wollte dann gerne eine 3 taegige Paddeltour machen (3 Tage kosten gleich viel wie 1 Tag also Kosten-Nutzen-Rechnung) also haben wir das Auto stehen lassen und sind alleine (selfguided tour, und da wet season ist war auch sonst keiner unterwegs) im Kanu 55 km den Fluss entlang gepaddelt. Unterwegs gibts 2 Camps mit Feuerstellen, Essen und Ausruestung schleppt man alles im Kanu mit. Ich muss sagen es war schoen, 3 Tage weg von jeglicher Zivilisation, abends romantisch am Lagerfeuer Marshmallows grillen und morgens in der Dusche die Spinnen zaehlen ;) Das Flusswasser ist sogar trinkbar und mit etwas Glueck sieht man ein paar Freshies (Suesswasserkrokodile, die fressen dich nur wenn du sie erschreckst ;). Eine wunderschoene Erfahrung, aber wer schon mal 3 Tage hintereinander 5 Stunden in der Rudermaschine gesessen ist, weiss wie sich meine Arme am 3. Tag angefuehlt haben... Ich hatte sogar Probleme den Zuendschluessel zu drehen ;)
Nichtsdestrotz gings mit dem Auto weiter (beim Fahren braucht man die Hand zum Glueck nur ans Lenkrad haengen) und am naechsten Tag ueberquerten wir zum ersten mal mit dem Auto eine Bundesstaatengrenze (mit dazugehoerigen Quarantaenevorschriften nach dem Motto "wennst Fruechte oder so dabei hast, schmeiss bitte da vorne weg"). Und wir sind aus dem Staunen fast nit rausgekommen wie nach dem "max Speedlimit 110 unless signed otherwise" gleich eine 130 Beschraenkung gekommen ist. Wir sind aus Spritspargruenden trotzdem bei den 110 geblieben (ich hab davor schon mal getestet wie sich der Verbrauch bei hoeheren Geschwindigkeiten aendert ;). Als wir den "Schock" verdaut haben ist uns dann aufgefallen das hier im Northern Territory das Gras wirklich gruener wirkt (liegt angeblich an den starken Regenfaellen im November).
Schlieszlich sind wir dann hier ca. 30 km vor Darwin bei unserem aktuellen WWOOF Host angekommen. Das Wetter ist ein bisschen warm (zw. 33 und 36 konstant) aber dafuer feucht (meist ueber 80%) und wenn man die Berichte ueber Schneechaos in Europa hoert muss man fast ein bisschen grinsen. Dafuer muss man hier fast alles im Kuehlschrank lagern, drauszen ist es einfach zu warm.
Und noch ein Erlebniss von heute: der tapfere Mythos ist ausgezogen um eine Schlange im Entenkaefig zu fangen (die uns eine kleine Ente gefressen hat) und ihr dezent beizubringen das sie da nicht reinsoll. Von wegen gefaehrliche Tiere und so ;) Solange niemand das Gegenteil behauptet, sag ich das die Schlange hochgiftig und extrem gefaehrlich ist (Kommentarphishing ;).
Soda, ich glaub das reicht wiedermal an Information (es kommen immer weniger Kommentare, ich glaub ich werd langweilig :( )
so long euer Mythos
PS Was ist da in Europa eigentlich gerade mit der Schuldenkrise am brodeln? Koenntet ihr bitte dafuer sorgen das der Euro (im Vergleich zum AUD) wieder steigt/ueberlebt ich will damit hier Urlaub machen!;)
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