Henrik Posted November 23, 2009 Report Posted November 23, 2009 Man könnte im zitierten Artikel die Klimawörter durch entsprechende Börsenwörter austauschen, und es würde alles exakt zutreffen Für Klima-Simulationen benötigen Forscher die schnellsten Computer der Welt. Trotz gigantischer Rechenkapazitäten müssen sie bei der Modellierung viele Details weglassen und Kunstgriffe bemühen. Wie zuverlässig sind die düsteren Prognosen überhaupt? http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/...,661771,00.html Der Artikel erinnert mich an meine Optimierungsorgien. Wir sind also nicht allein, auch Klimaforscher stehen vor dem Problem, Daten vorhersagen zu müssen Das war/ist an sich nichts neues, aber der Artikel lässt sich 1 zu 1 übertragen, das fand ich witzig und erwähnenswert.
ronner Posted November 23, 2009 Report Posted November 23, 2009 jep, und die Daten können natürlich auch gerne mal verbogen werden: Ein Forscher soll beispielsweise stolz berichtet haben, er habe einen Trick gefunden, um Daten so darzustellen, dass sie eine dramatische Klimaänderung zeigen würden Klick !
Erdnuss Posted December 13, 2009 Report Posted December 13, 2009 jep, und die Daten können natürlich auch gerne mal verbogen werden: Klick ! Na nen Stopp loss setzt man ja auch nicht direkt am Widerstand. Aber chartformattionen lassen sich auch in allen möglichen (Zufalls-) Datenreihen erkennen, meine ich festgestellt zu haben. Vielleicht macht das Klima ja gerade ne dritte Welle auf nem 1,68 extension, bildet dann ein neues Hoch, um anschließend nach einem Korrekturtief, fortlaufend neue Höhen, bei immer höherer Volatilität erklimmt, um schließlich -und jetzt aufgepasst, Pudelmützen sind jetzt saubillig- kommt der totale Crash und Eiszeit, -jetzt Pudelmützen verschachern. hm najagruß Erdnuss
Mako Posted December 13, 2009 Report Posted December 13, 2009 Einen qualitativen Unterschied gibt es doch: Beim Klima beruhen die Ursachen auf klar zu definierenden Gesetzmäßigkeiten. Nur ist deren Wirkung dermaßen komplex und teilweise auch noch gar nicht vollständig erforscht (Stichwort: wieviel Kohlendioxid können die Ozeane speichern und wann ist Schluß?), so daß zuverlässige Voraussagen nicht möglich sind. Bei den Börsenprognosen gibt es keine klar zu definierenden Gesetzmäßigkeiten, da die Entscheidungen, zu kaufen oder zu verkaufen, letzten Endes auf menschlichem Verhalten beruhen, das von vornherein chaotisch ist. Daß sie hin und wieder doch funktionieren, hängt damit zusammen, daß eine hinreichend große Zahl von Akteuren sich indirekt und ohne feste Absprachen darauf verständigt hat, nach bestimmten Regeln zu handeln, ohne sich jedoch festzulegen, wann diese Regeln umgestoßen und durch andere ersetzt werden. Im Ergebnis führt es in beiden Fällen dazu, daß alle bestrebt sind, mit immer mehr Rechenpower ihre Modelle zu Tode zu optimieren, ohne dabei jedoch die systemimmanenten Grenzen jemals überschreiten zu können.
Erdnuss Posted December 13, 2009 Report Posted December 13, 2009 Bei den Börsenprognosen gibt es keine klar zu definierenden Gesetzmäßigkeiten, da die Entscheidungen, zu kaufen oder zu verkaufen, letzten Endes auf menschlichem Verhalten beruhen, das von vornherein chaotisch ist. Daß sie hin und wieder doch funktionieren, hängt damit zusammen, daß eine hinreichend große Zahl von Akteuren sich indirekt und ohne feste Absprachen darauf verständigt hat, nach bestimmten Regeln zu handeln, ohne sich jedoch festzulegen, wann diese Regeln umgestoßen und durch andere ersetzt werden. Hallo, Ist das jetzt ein Plädoyer für die Fundamental-analyse, oder wie darf man das verstehen? Kurs-charts zeigen mir da aber ein anderes Bild. Es gibt rund um Börsenprognosen sogar sehr viele Gesetzmäßigkeiten. Was ist denn mit Trends, Widerstands- und Unterstützungsbereichen, Durchschnitten, Wellen und Formationen? Wie sollte man diese ohne ein gewisses Maß an Gesetzesmäßigkeiten definieren können? Dabei gibt es sicherlich chaotische Abweichungen unterschiedlichen Ausmaßes, aber letzten Endes lassen sich doch Regeln daraus ableiten. Oder die Zyklen-Analyse von zB. Rohstoffen oder Branchen. Allein das der Preis eines Instruments in jedem Zeitrahmen im Wechseltakt steigt und fällt ist doch schon eine Gesetsesmässigkeit, wie es Tag und Nacht wird.Menschliches Verhalten ist meiner Meinung nach nicht chaotisch und unterliegt deswegen Gesetzmäßigkeiten, auch bei "Chaoten". Dann gibt's da noch die Gesetzmäßigkeit, daß sich die Finanzindustrie immer wieder neue Dinge einfallen läßt, um den Menschen, gesetzesmäßig, Geld aus den Tasche zu ziehen. (-; Viele grüße, Erdnuss
Rumpel Posted December 13, 2009 Report Posted December 13, 2009 Also wenn ich ehrlich bin dann versteh ich gerade deinen Einwand nicht. Denn Mako hat ja genau das gesagt worauf du auch hinaus willst. Daß sie hin und wieder doch funktionieren, hängt damit zusammen, daß eine hinreichend große Zahl von Akteuren sich ... darauf verständigt hat, nach bestimmten Regeln zu handeln, ohne sich jedoch festzulegen, wann diese Regeln umgestoßen und durch andere ersetzt werden. Hallo, Was ist denn mit Trends, Widerstands- und Unterstützungsbereichen, Durchschnitten, Wellen und Formationen? Die Fallen meiner Meinung nach allesamt unter die von Mako beschriebenen "bestimmten Regeln" die vorher definiert wurden.
Erdnuss Posted December 14, 2009 Report Posted December 14, 2009 Also wenn ich ehrlich bin dann versteh ich gerade deinen Einwand nicht. Denn Mako hat ja genau das gesagt worauf du auch hinaus willst. (...) Hm, vielleicht habe ich da was falsch verstanden? Wenn ich das richtig verstehe, ist Mako der Meinung, daß aufgrund chaotischer Zustände an den Märkten, jegliche Erfüllung einer Prognose reiner Zufall ist, weil die Gesetzmäßigkeiten unbekannt und daher nicht vorhersagbar sind. Irgendwie verstehe ich Makos Aussage etwas widersprüchlich. Einerseits ist "menschliches Verhalten von vornherein chaotisch", aber dann soll man das mit Regeln greifen können? Ich glaube, daß es innerhalb dieses unvorhersehbaren und deswegen übergeordnetem Chaos, der Preisfindung an den Märkten, das einer Vielzahl von Einflüssen unterliegt, wiederkehrende Strukturen gibt, die sich quantifizieren lassen. Die beruhen zum Beispiel auf saisonalen Begebenheiten und gerade auch auf dem Verhalten der Beteiligten. Bin ich jetzt so auf dem falschen Dampfer? Gibt es hier kein rätselhaftvewirrtfragezeichen-smily? Viele Grüße, Erdnuss
Henrik Posted December 14, 2009 Author Report Posted December 14, 2009 Gibt es hier kein rätselhaftvewirrtfragezeichen-smily? Der hier ist immer rätselhaft verwirrt: Sorry for OT
Mako Posted December 15, 2009 Report Posted December 15, 2009 Es gibt rund um Börsenprognosen sogar sehr viele Gesetzmäßigkeiten. Was ist denn mit Trends, Widerstands- und Unterstützungsbereichen, Durchschnitten, Wellen und Formationen?Das sind keine Gesetzmäßigkeiten im eigentlichen Sinne des Wortes, sondern Ergebnisse kollektiven Verhaltens, die einem dann vielleicht als Gesetzmäßigkeiten erscheinen. Gewisse Dinge funktionieren, weil es eine genügende Anzahl von Leuten gibt, die glauben, daß sie funktionieren und damit durch ihr eigenes Verhalten dazu beitragen, daß sie funktionieren. Man kann aber mit keinem Computerprogramm der Welt vorausberechnen, wann, warum und in welchem Ausmaß die Akteure von bisherigen Verhaltensmustern abweichen und sich neuen hingeben. Mit "chaotisch" ist nicht gemeint, daß alles durcheinandergeht, sondern daß menschliches Verhalten im Grundsatz nicht vorhersagbar ist. Es gibt am Markt die unterschiedlichsten Akteure mit unterschiedlichsten Motiven, die ihrerseits ihre Motive jederzeit in nicht vorhersagbarer Weise ändern können.
Erdnuss Posted December 15, 2009 Report Posted December 15, 2009 HalloNa da werde ich wohl noch mal etwas "Chaosforschung" betreiben müssen. (-;Die Kursbilder bzw. Die Datenreihen die dahinter stehen, betrachte ich bisher als Resultat einer Summe von Gesetzmäßigkeiten, die ständig chaotischen Impulsen ausgesetzt sind und daher schwer vorhersagbar sind. Da muss jetzt erstmal wikipedia ran. Viele Grüße, erdnuss
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