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Tom Next - Daytrading Community

Können stunden- und minutenbasierte Handelsänsätze überhaupt funktionieren?


Aurelius

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In einem anderen Thread wurde von Vola schon über die Range-Charts berichtet und um diesen Thread nicht zu hijacken, habe mich mit einem Video, welches ich mal zum Vergleich der Rangecharts mit anderen Chart-Arten gemacht habe zurückgehalten; denn es beschreibt meine Ansichten zu zeitbasierten-Charts vielleicht ein wenig zu oberflächlich und "gehörtes" ist schneller weg und fehlinterpretiert als "gelesenes".

 

Nun weiss hier vermutlich jeder, der mich ein wenig kennt, dass ich überwiegend Rangecharts und ähnliche Chartarten nutze und ich möchte an dieser Stelle auch gar nicht so sehr in die Tiefe der Vor- und Nachteile einsteigen, sondern schlicht meine Meinung kundtun und mich auch evtl. überzeugen lassen, dass ich mich irre.

 

Ich stelle hier mal folgende These auf:

Einzelne Candles oder Bars haben in zeitbasierten, also Minuten- und Stunden-Charts keine nennenswerte Aussagekraft!

 

Ich bemerke sicherheithalber, dass ich nicht die Gesamtheit der zeitbasierten Charts damit meine, denn derartige Charts mögen in Ansätzen der Zeitprojektionen sinnvoll nutzbar sein und weiterhin messe ich Candles und Bars in Tages-, Wochen- und Monatscharts auch eine Bedeutung zu.

Meine Kritik gilt lediglich den Ansätzen die sich der Aussagen von Candles und Bars z.B. im 1- bis 5-Minuten-Chart oder von mir aus auch n-Minuten oder n-Stunden-Charts bedienen.

 

Ich nutze unter anderem Range-Charts deshalb, weil sie die Zeitkompenente vernachlässigen und lediglich den Preis und seine Bewegung abbilden. Allein die Unproportionalitäten durch News oder Markteröffnungen machen für mich die zeitbasierten Charts zu einem schlechten Werkzeug. Ich empfinde die zeitbasierten Charts sogar noch extremer:

 

Preischarts (z.B. Range-, Renko, etc.) sind dem menschlichen Lebenszyklus weniger angepasst als zeitbasierte Charts und werden damit in ihrer Aussage auch nicht durch künstliche Rahmenbedingungen verfälscht:

Der Mensch hat (historisch) mit den zeitbasierten Charts versucht, die Preisentwicklung an den Lebensrhythmus des Menschen anzupassen; Preisentwicklungen sind dadurch nahezu für jeden im zeitlichen Verlauf schnell und verständlich nachvollziehbar und Entscheidungen können zeitbasiert getroffen werden, also geregelt "nach Termin" (z.B. Einstieg zur vollen Stunde nach dem Stunden-Chart).

Preischarts dagegen richten sich nicht nach dem Zeitrhythmus des Menschen, sie unterliegen eigenen Zyklen und Regeln, Einstiege erfolgen ausschliesslich auf der Grundlage von Preis und Bewegung nicht aus der psychologischen Deutung eines Verlaufs in einem bestimmten Intervall.

 

Meine Annahme begründet sich hauptsächlich auf der Tatsache, dass man beim Vergleich von z.B. 1-Minuten-Charts mit 59-Sekunden-Charts, aber auch Stunden-Charts mit 59-Minuten-Charts regelmäßig Abweichungen (auch große) in Form und Ausprägung sehen kann; natürlich nehmen diese mit der Kompressionsgröße ab, aber im Bereich von 1- bis 10-Minutencharts sind diese vermutlich signifikant (Vorsicht mit 'signifikant': habe dies noch nicht mathematisch bewiesen, bin aber dabei Zeitreihen zu sammeln, falls es so etwas schon gibt, bitte posten).

 

Mir ist klar, dass diese These einige Theorien von Steve Nison aber auch einige Konzepte der Markttechnik nach Voigt für nichtig erklärt, aber vielleicht überzeugt mich ja hier jedemand vom Gegenteil (oder vielleicht ergänzt der eine oder andere meine Ansicht). Das Ganze kann natürlich auch in einem "cum hoc ergo propter hoc" enden ... bin auf andere Meinungen sehr gespannt.

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Mir ist klar, dass diese These einige Theorien von Steve Nison aber auch einige Konzepte der Markttechnik nach Voigt für nichtig erklärt, aber vielleicht überzeugt mich ja hier jedemand vom Gegenteil (oder vielleicht ergänzt der eine oder andere meine Ansicht). Das Ganze kann natürlich auch in einem enden ... bin auf andere Meinungen sehr gespannt.

 

In Richtung Nison eventuell schon, wobei Candlestick lesen ja sehr oft eh ein subjektiver Ansatz ist.

(Keine Einzelkerzen, sondern Formationen aus mehreren Kerzen bestehend)

Zumal das Candlestick lesen in den kleinen TFs imho eh für die Katz ist, da es ja schleißlich noch einen Spread gibt.

 

Und in einen anfangenden Trend des H4 Charts durch Candle lesen im M1 einzusteigen, halte ich eher für Glück

als das man das auf "richtige" Candlestick Interpretation im M1 zurückführen könnte.

 

Was die Markttechnik angeht, naja 123s, Price Action, Trendlinien usw. gibt es bei Range Bars, Renkos usw. ja auch,

daher denke ich das der Unterschied zu zeitbasierten Charts gar nicht so groß ist.

 

btw.

"cum hoc ergo propter hoc"

Da muß Sprach und Programmiergenie Klein Vola erstmal googeln :laugh:

 

Edit:

Vola hat fertig

cum hoc ergo....

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Einzelne Candles oder Bars haben in zeitbasierten, also Minuten- und Stunden-Charts keine nennenswerte Aussagekraft!

 

Was wäre denn für dich aussagekräftig?

Also, je länger ich drüber nachdenke desto philosophischer wird es.

 

Der Threadtitel andersherum: Warum sollen sie nicht funktionieren können?

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Was wäre denn für dich aussagekräftig?

Also, je länger ich drüber nachdenke desto philosophischer wird es.

 

Der Threadtitel andersherum: Warum sollen sie nicht funktionieren können?

Ich denke das Aurelius das unter anderem auf den Trend bezieht, also in einer großen News Kerze kannst du z.B keinen Trend erkennen.

An diversen einzelnen Range Kerzen dieser einen News Kerze dagegen schon.

Siehe auch hier

Hier

 

@Aurelius

Bitte verbessern wenn ich falsch liege

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@Vola - auch der Trend ist gemeint.

 

Aber insbesondere auch Kerzen wie Dojis, Morning-Star und wie Sie alle heissen; auch die Innenstäbe nach Voigt stelle ich zum Teil in Frage. Meiner Meinung nach: alle nutzlos in Minutencharts. Viele halten solche Dinge für aussagekräftig und ich glaube dass die Aussagekraft nur durch den Zufall bestimmt wird.

 

Als Beispiel:

Eine (30-)Minuten-Chart-Kerze kann wie ein Hammer aussehen und man hält es auf den ersten Blick für ein gutes Signal (Preis wurde abgewiesen); es ist allerdings möglich, dass wenn ich aus ihr eine 31-Minuten-Kerze konstruiere (also noch die Kurse einer weiteren Minute hinzunehme), sich diese Form komplett auflöst.

 

Noch ein Beispiel:

Die Innstäbe werden i.d.R. durch eine (äussere) Kerze definiert in einem zeitbasierenden Chart; auch hier kann es fatal sein, nur eine Kerze zu betrachten, weil diese Kerze (z.B. im Stundenchart) wesentlich prägnanter ausfallen würde, wenn ich die drei Minuten vor und danach miteinbeziehen würde - ein Prozent des gewählten Timeframes als Fehler, könnte den Bereich für die Innenstäbe massiv ändern.

 

 

EDIT: Ja, in jedem Fall philosophisch!

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Nun weiss hier vermutlich jeder, der mich ein wenig kennt, dass ich überwiegend Rangecharts und ähnliche Chartarten nutze

 

Nun weiß hier vermutlich jeder, der mich ein wenig kennt, dass ich genauso wie Aurelius Minutencharts überhaupt gar nicht mag, das ich überwiegend Renko und Linebreakcharts verwende.

 

Soll hier natürlich kein Copygate ala Guttenberg werden :laugh: - aber ich liege mit der Theorie von Aurelius auf einer Linie.

 

Minutenbalken lassen einem nur wenig Chancen in die Bewegung hineinzukommen weil sie schlichtweg zu wenig anzeigen. Andere Chartarten splitten den Kurs auf und gewähren so einen tieferen Einblick - wobei xTickcharts quasi den Einstieg dazu bilden. Allerdings kommt es hier verstärkt darauf an, einen guten Datenanbieter zu haben, sonst werden zu wenig Ticks für die Bildung der Bars geliefert.

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Soll hier natürlich kein Copygate ala Guttenberg werden :laugh: - aber ich liege mit der Theorie von Aurelius auf einer Linie.

Schließe mich dem nach monatelangen Odyseen einfach mal an.

Da auch in diesen Chartarten 123s, Schlußkurse, Trendlinien usw. auftauchen, ist das ganze imho nur eine "tiefere" und detailiertere Ansicht eines zeitbasierten Charts.

 

Jetzt lehne ich mich vllt. weit aus dem Fenster, aber ich stelle einfach mal die Behauptung auf, das es einen guten Grund dafür gibt,

warum Rangebasierte Charts (Range, Renko, P&F, Volume und whatever nicht in höchsten Tönen im Web publiziert werden.

Der Zeitgeist spricht nun mal für Candles (Nison und x andere die auf diesen Zug aufgesprungen sind)

und ein P&F Chart mutet im Gegensatz zu Candles, je nach Einstellung der Box Size schon sehr langweilig an.

 

Viele (grade neue) Teilnehmer im Markt verlangen aber nach einer gewissen "Action" im Chart.

Diese ist durchaus mit Candles visuell sehr viel besser gegeben, als mit Renko und Co, da diese Charts zur Entwicklung einfach eine

gewisse Mindest Range benötigen.

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@Vola - auch der Trend ist gemeint.

 

Aber insbesondere auch Kerzen wie Dojis, Morning-Star und wie Sie alle heissen; auch die Innenstäbe nach Voigt stelle ich zum Teil in Frage. Meiner Meinung nach: alle nutzlos in Minutencharts. Viele halten solche Dinge für aussagekräftig und ich glaube dass die Aussagekraft nur durch den Zufall bestimmt wird.

 

Als Beispiel:

Eine (30-)Minuten-Chart-Kerze kann wie ein Hammer aussehen und man hält es auf den ersten Blick für ein gutes Signal (Preis wurde abgewiesen); es ist allerdings möglich, dass wenn ich aus ihr eine 31-Minuten-Kerze konstruiere (also noch die Kurse einer weiteren Minute hinzunehme), sich diese Form komplett auflöst.

 

 

Das Aussehen der Bars in den kleinen TF ist eigentlich sehr vom Zufall abhängig, je nachdem wie man das Zeitraster darüberlegt. 2 Minuten hin oder her würden das Bild da manchmal völlig ändern.

 

Ich beobachte aber häufig (Forex, gibt es vielleicht auch woanders) dass Aktionen in den kleineren Zeitrahmen (5 Minuten, zB. 8 Uhr 25) gestartet werden damit der Bar in den grösseren Zeitrahmen (30 Minuten) aussagekräftig aussieht und andere Trader dann zum Einstieg bringt (Punkt 2 nach Voigt).

 

Das funktioniert dann zunächst auch, der Kurs geht z.B. 8 Uhr 33 kurz zügig weiter in die angedeutete Richtung.

 

5 oder 8 Minuten nach halb löst sich das dann auf und es geht ebenso zügig in die Gegenrichtung. Ich denke nicht dass das Zufall ist. Seitdem ich dort einsteige gelang es schon manche schöne Bewegung mit gutem CRV mitzunehmen, einfach mal ausprobieren.

 

Lutz

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Ich beobachte aber häufig (Forex, gibt es vielleicht auch woanders) dass Aktionen in den kleineren Zeitrahmen (5 Minuten, zB. 8 Uhr 25) gestartet werden damit der Bar in den grösseren Zeitrahmen (30 Minuten) aussagekräftig aussieht und andere Trader dann zum Einstieg bringt (Punkt 2 nach Voigt).

 

Das funktioniert dann zunächst auch, der Kurs geht z.B. 8 Uhr 33 kurz zügig weiter in die angedeutete Richtung.

 

5 oder 8 Minuten nach halb löst sich das dann auf und es geht ebenso zügig in die Gegenrichtung. Ich denke nicht dass das Zufall ist.

Diese Beobachtung deckt sich ja 1 zu 1 mit Aurelius seiner These.

 

Und genau diese Kerzen die du beschreibst, sind dann laut meiner Beobachtung oft die, bei denen der Kerzendocht (oben)

oder Kerzenlunte (unten) nicht zu mindestens 50% als Target bei Breaks des Extrems in der nächsten Kerze erreicht werden.

In der Literatur wird das dann u.a. als Bären/Bullenfalle oder Fehlausbruch beschrieben.

 

Sich Gedanken darüber zu machen, wie ein solcher zustande kommt, ist für das Chartverständnis sicher von nutzen.

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Hallo zusammen,

 

ich nutze beides und bin bevorzugt in S10 im €/$ unterwegs. Beide Chartarten haben in meinen Augen ihre Berechtigung. Bei Rangecharts erkenne ich schneller und übersichtlicher wichtige Horizontalmarken, dennoch möchte ich auch die Mehrinformation der Zeitbasierten Candles nicht missen. Logischerweise sehe ich natürlich auch im "normalen" Candlechart die gleichen Informationen wie im Rangechart. Problematisch wird es nur, wenn ich unterschiedliche TF nebeneinander lege.

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Problematisch wird es nur, wenn ich unterschiedliche TF nebeneinander lege.

 

Da sind wir einer Meinung.

Das "Problem" liget im Schlusskurs, bei Wochen und Monaten da ist der Eindeutig, aber bei Tagen im FX schon nicht mehr. Wenn ich dann 31min oder 17min Kerzen nehmen habe ich eben andere Open und Close "Schlusskurse" die mir andere Muster geben.

 

10 Sekunden Chart, das ist ja je nach Basiswert schon recht eng am Tickschart - also ohne Schlusskurse.

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