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Tom Next - Daytrading Community

HFT: Flash Crash -Preisrutsch im Erdgas


whipsaw

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Handelt jemand von Euch Commodities? Wenn dann, vermutlich via CFDs, oder?

 

Das hier dürfte Tradern vermutlich nicht entgangen sein.

 

Der rund achtprozentige Preisrutsch bei Erdgas binnen weniger Minuten hat einem New Yorker Hedgefonds-Manager vorvergangene Woche zu einer Trainingseinheit verholfen. "In dem Moment, als ich das gehört habe, bin ich im wahrsten Sinne des Wortes zu meinem Computer gerannt und habe angefangen zu kaufen", erinnert er sich.

 

Diejenigen, die sich bei ihrem Broker über die Kursstellung beschwert haben, sollten über Hintergrundinfos 'zeitnah' informiert worden sein.

Jetzt hat es das Event auch bis in die Presse geschafft.

 

Super-Computer beschwören "Flash Crashs" herauf - Quelle: welt.de

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bitte nicht die Kommentare lesen ^^:

 

Die ganzen Zockerkonten, mit denen ohne Schaffung von Mehrwert spricht Arbeit Geld generiert wird, sofort schließen und das bereits angesammelte Kapital dem Gemeinwohl zuführen!Anschließend die Zocker auf die Felder schicken, wo sie lernen, mit ihren Händen zu arbeiten.

 

hm, ob er daran gedacht hat das ein Broker schon einen Mehrwert in Form von Arbeitsplätzen bereitstellt + monatliche Aufträge für andere Firmen die davon profitieren (Gebäudereiniger, Lieferanten, Firmen für PC-Hardware etc.) ?

 

Dieser Handel der nicht durch einen Menschen, sondern durch ein Computerprogramm initiiert und gesteuert wird ist an sich kein Handel mehr. Das ist reine Zockerei!

auch wenn ich selber ja keine Automaten laufen lasse - aber ist es nicht so, das selbige heute in vielen anderen Wirtschaftsbereichen eingesetzt werden - z.B. Automobilbau ? Warum sollten da Unterschiede gemacht werden...

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bitte nicht die Kommentare lesen ^^:

 

 

 

hm, ob er daran gedacht hat das ein Broker schon einen Mehrwert in Form von Arbeitsplätzen bereitstellt + monatliche Aufträge für andere Firmen die davon profitieren (Gebäudereiniger, Lieferanten, Firmen für PC-Hardware etc.) ?

 

 

auch wenn ich selber ja keine Automaten laufen lasse - aber ist es nicht so, das selbige heute in vielen anderen Wirtschaftsbereichen eingesetzt werden - z.B. Automobilbau ? Warum sollten da Unterschiede gemacht werden...

 

Besonders, welchen Mehrwert schafft denn der Gemüsehändler? Er macht Dinge räumlich und zeitlich verfügbar und übernimmt das Risiko im Rahmen der Haltedauer seiner Tomate.

Ich kann da keinen Unterschied ausmachen.

Problematisch für den in der Finanzwirtschaft unbewanderten ist dieses extreme Ausmaß an 'Entfremdung' im Bereich Finanzprodukte. Viele Leute verstehen einfach nicht mehr, was da wirklich geschieht, wie sie selbst betroffen sind

und vor allem wie sie doch selbst über tausend Wege davon profitieren. :lines:

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Die ganzen Zockerkonten, mit denen ohne Schaffung von Mehrwert spricht Arbeit Geld generiert wird, sofort schließen und das bereits angesammelte Kapital dem Gemeinwohl zuführen!Anschließend die Zocker auf die Felder schicken, wo sie lernen, mit ihren Händen zu arbeiten.

 

Ich kann diese Ansicht nicht so ganz von der Hand weisen, so links wie sie sich auch anhört.

Ich habe da allerdings eine ganz einfache Einstellung im Laufe der Jahre zu gewonnen.

 

Es ist alles von Menschen erdacht und erfunden worden, ganz egal ob Finanzmärkte, Sklavenhaltung, Kindesschändung, Regenwaldzerstörung oder Vertrieb von Brutal Pornografie.

Die wenigen die von der einen Sache extrem profitieren werden es immer mit aller Macht verteidigen, die vielen die dadurch leiden, werden es immer zur Hölle wünschen.

 

Das ist der Lauf der Welt, des einen Leid des anderen Freud - so ist der Mensch nun mal.

Oft traurig, aber eben immer wahr...

 

my 2 Cents

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Ich kann diese Ansicht nicht so ganz von der Hand weisen, so links wie sie sich auch anhört.

 

naja, man kann es so sehen oder so:

 

Was sind denn "Zocker" ? Im Grunde alle - jeder zockt darauf, mehr als vorher in der Tasche zu haben.

 

Sich einen Automaten (nette Wortschöpfung oder ^^) auszudenken der in Millisekunden Dutzende Trades absetzen kann, ist in dem Sinne ja auch Arbeit. Nur eben anders.

Sie kann funktionieren, muß sie aber nicht. Und von den vielen die sich sowas ausdenken, werden die meisten wieder scheitern.

 

Im Finanzbereich zwingt ja selten jemand einen anderen, das Gegengeschäft einzugehen. Wer also über die bösen "Zocker" schimpft, vergisst dabei das es ja jemand gibt der i.d.R. verliert (sofern nicht durch Staatsbeteiligung gerettet, aber das ist eine andere Geschichte).

 

Wenn ein System eine Blase produziert, dann liegt es im Grunde an der fehlenden Regulierung, das müssen sich die Regierenden auf die Schuldseite schreiben. Ansonsten nutzt jeder das aus, was es zu holen gibt. Und wenn Zocker zig Milliarden in den Rohstoffmarkt stecken, dann können sie das weil sie das Geld haben und sie niemand daran hindert bzw. es vielleicht sogar schlimmer wäre wenn sie es nicht täten und der Markt extrem illiquide wäre und noch drastischere Preissprünge machen würde.

 

Noch ein Beispiel: ein Auto produziert Komfort und Flexibilität - bringt aber auch Menschen um und zerstört teils die Umwelt (was man nicht direkt vom Finanzmarkt sagen kann). Schimpft jetzt jemand über die bösen "Zockervorstände" die jedes Jahr ein neues noch größeres Modell herausbringen und mehr Gewinn machen wollen als vorher ? Nein, das fokussiert sich alles auf den Finanzbereich.

 

Aber jeder möchte daran teilhaben und investiert monatlich 50€ in seinen Fonds oder möchte möglichst 5% Zinsen ^^.

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naja, man kann es so sehen oder so:

 

Aber jeder möchte daran teilhaben und investiert monatlich 50€ in seinen Fonds oder möchte möglichst 5% Zinsen ^^.

Stimmt schon, gebe ich dir 100 ACK, das Zitat entspricht auch nicht meiner vollen Überzeugung, aber der Gadanke ist aus vielerlei Hinsicht nachvollziehbar.

(Je nach "Glaubensrichtung") Glaubst du "Kohle" oder glaubst du "Moral")

Für mich liegt die Wahrheit immer zu 99,9 % in der Mitte, egal ob Meinungen oder Analysen diverser Spezialisten und Gegendarstellungen diverser Coleur...

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Hat zwar nicht mehr viel mit dem Gas zu tun, aber ich finde Spekulation könnte durchaus besser sein als der Ruf den sie aus unterschiedlichen Gründen in der Öffentlichkeit genießt.

 

Ein Auszug aus "Volkswirtschaft" von Paul A. Samuelson und William D. Nordhaus ( 1998) aus einer Vorlesung (2004) meines geehrten Prof. Charles B. Blankart:

 

Wie kann Spekulation für die Gesellschaft von Nutzen sein?

"Die volkswirtschaftliche Funktion des Spekulanten liegt darin, Güter über Zeit und Raum und in unsicheren Situationen so zu verteilen, dass ein Ausgleich zwischen Perioden der Knappheit und des Überflusses geschaffen wird. Obwohl der Spekulant nie eine Tonne Rohöl oder einen Bushel Weizen zu Gesicht bekommt, gleicht er räumliche wie zeitliche Preisdifferenzen aus, indem er das entsprechende Gut auf einem Markt, auf dem ein Überangebot herrscht, zu einem niedrigen Preis kauft und auf einem anderen Markt, auf dem ein Nachfrageüberhand herrscht, zu einem höheren Preis verkauft."

 

Wer sich zudem etwas Mit BWL auskennt weiß wie wichtig preisliche Planungssicherheit im Bezug auf Beschaffung, Verarbeitung und Vertrieb für ein mehrwertschaffendes Unternehmen ist.

Und wer übernimmt die Währungsrisiken der deutschen Exportweltmeister? Die stellen in Euro her und müssen Ihre Kosten in zahlreichen anderen Währungen decken. :ferrari:

 

und weiter:

" Mit Hilfe des Drucks, den Spekulanten ausüben, werden sowohl zeitlich wie auch räumlich ganz spezielle Preisstrukturen geschaffen. Jedoch sind diese Strukturen aufgrund der Schwierigkeit, Prognosen für die Zukunft zu erstellen, nicht perfekt: Das Marktgleichgewicht wird konstant gestört, bildet sich jedoch auch immer wieder neu - vergleichbar etwa der Oberfläche eines Sees, auf den der Wind bläst.

Betrachten wir ein landwirtschaftliches Produkt wie Weizen, der nur einmal pro Jahr geerntet wird und mehrere Jahre in Silos gelagert werden kann. Um Knappheiten zu vermeiden, muss dafür gesorgt sein, dass der Weizen das ganze Jahr über ausreicht. Wie erreicht der Markt ohne staatliche Regulierung effiziente Preis- und Allokationsstrukturen? Nun, das Gleichgewicht wird durch die Aktivitäten der gewinnorientiert handelnden Spekulanten herbeigeführt.

Ein gut informierter Weizenhändler weiß, dass der Weizen, sollte im Herbst die gesamte Menge auf einmal auf dem Markt gebracht werden, wegen des Überangebots nur einen sehr nidrigen Preis erzielen würde. einige Monate später wäre der Weizen jedoch bereits knapp und es könnten hervorragende Preise erzielt werden. Also kann ein Spekulant Gewinne machen, indem er (1) im Herbst Weizen kauft, solange er billig ist, (2) diesen lagert und (3) ihn zu einem späteren Zeitpunkt, wenn der Preis gestiegen ist, verkauft.

Und genauso agiert ein Spekulant. Als Ergebnis seiner Vorgehensweise steigen der Herbstpreis und das Angebot im Frühling, während der Frühlingspreis sinkt. Diese spekulativen Käufe und Verkäufe führen dazu, dass das Angebot und somit auch der Preis über das Jahr gleichmäßig verteilt werden.

...

Wir haben gesehen, wie Spekulanten Angebot und Preise ausgleichen. Dient dieser Prozess der volkwirtschaftlichen Effizienz oder schadet er ihr?

Heute ist klar ersichtlich, dass Spekulation die volkswirtschaftliche Effizienz tatsächlich erhöht. Die Güter werden von Perioden des Überschussangebots zu Perioden Nachfrageüberhangs verteilt. So kauft der Spekulant zu einem Zeitpunkt, an dem Preis und Grenznutzen des Gutes niedrig sind, und verkauft zu einem Zeitpunkt, an dem Preis und Grenznutzen des Gutes hoch sind.

 

Wir haben es hier mit einem einprägsamen Beispiel für das Prinzip der unsichtbaren Hand zu tun: Indem Spekulanten ihre Eigeninteressen verfolgen (Gewinne), steigern sie gleichzeitigdie gesamte ökonomische Wohlfahrt (Gesamtnutzen)."

 

Nun mag die Spekulation, wie alles in Menschenhand, auch ihr schlechtes haben, aber ohne ginge es uns deutlich schlechter, davon bin ich persönlich fest überzeugt.

 

Und wer sind denn diese Zocker, die in dem oben erwähnten Zitat benannt werden? Wer von uns findet sich denn in diesem sozialromantischen Stammtischsatz wirklich wieder? Ich fühle mich davon nicht beschrieben, er wird der differenzierten Lebenswirklichkeit nicht gerecht. Und wie man sich die Hände richtig schmutzig macht müssen sich doch hier wohl die wenigsten erklären lassen. Schon garnicht von Leuten, die Ihre Kartoffeln bei Penny im Angebot kaufen, weil sie darauf spekulieren,sie dort billiger als bei Reichelt zu bekommen. :mocking: Sind Preisvergleiche übrigens nicht generell Spekulationsempfehlungen!?

Ich persönlich habe vor meinem Studium eine handwerkliche Ausbildung abgeschlossen und weis sehr gut wie man mit den Händen anpackt. (Ich sag aber nicht welche, weil ich dann meist überdurchschnittlich häufig zu Kaffe und Kuchen eingeladen und um Rat gefragt werde. Da spekuliere ich doch lieber darauf, dass ich so weniger oft die Füße vom Schreibtisch nehmen muss. :aerator: )

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