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Tom Next - Daytrading Community

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Gestern während des Handeln im Order-Tape gesehen und gerade jemanden gefunden

der es "dokumentiert" hat - das Spiel der grossen Marktteilnehmer.

 

Wer gestern den Fdax handelte, hätte evtl. das Setup eines "Doppel-Bodens" ausmachen

können. Der Fdax eröffnete mit kleinen Gap, dann tradete der Markt runter auf die ~4850,

Korrekturlauf auf die ~4885, dann erneuter Anlauf ~4850. Dort eine kleine Seitwärtsrange

und während viele der kleinen 1-Lot Trader sich eindecken und das Setup eines Doppel-Boden

ausmachen (gehen Long an der Marke 4850 mit Stop-Loss paar Punkte drunter) bereiten die

Big-Boys (vielleicht auch nur ein Big-Boy) ihre Orders vor.

 

Die grossen Trader legen ihre grossen Buy-Orders unter die Markte von 4850 und reissen so

den Markt runter. Die vielen kleinen Stops die auf dem Weg nach unten ausgelöst werden sind

sozusagen das Benzin für den Markt nach unten zu schiessen.

 

Wir kommen an bei 4810-4820. Wieder Seitwärtsrange für ~20 Minuten. Weitere Lämmer müssen an

die Schlachtbank geführt werden. Wieder füllen viele kleine Long-Orders den Markt (ist ja auch eine

gute Psycho-Marke, Long so knapp über 4800, DIE HÄLT!). Dann 13:15 innerhalb von 2 Minuten

reissen 4 weitere grosse Buy-Orders den Markt um weitere 50 Punkte nach unten.

 

http://s3b.directupload.net/images/090514/hvoaedun.gif

 

Was lernen wir daraus? Selbst wenn dutzende Trader ein Standard-Setup erkennen und traden so

braucht es nur einen Trader um die gesamte Situation zu verändern. Trading ist keine Demokratie,

es gewinnt nicht die Masse, sondern das "meiste Geld".

 

War das nur ein Trader? Vielleicht, es gibt Banken und private Teilnehmner die solche Volumen traden

können und den Markt bewegen. Trotzdem brauchen diese ja auch Käufer (uns, die welche die Kontrakte

ja auch abkaufen ..) und so muss dieses Szenario gut organisiert sein. Die Orders müssen passend zum

Szenario und gut gestreut in den Marktgesetzt werden um diesen Effekt zu erreichen.

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Die grossen Trader legen ihre grossen Buy-Orders unter die Markte von 4850 und reissen so

den Markt runter.

Das musst du mir jetzt genauer erklären, wie können große Buy-Orders den Markt nach unten reißen?

Ich hab ja schon einige Varianten getestet wie man den Markt manipulieren und damit Geld machen kann (nicht mit realem Geld und nur unter bestimmten "Vorraussetzungen" versteht sich ;), aber mit großen Buys stützt (bei Limit Buy) oder schießt man den Markt kurzfristig nach oben (bei Market Buy) oder?

 

Hier dürfte eher was großes mit einer MarketSell Stops gefischt haben und hat sich dann auf der ausgelösten Panik nach unten wieder zurück gekauft. (Der 20 Punkte Move zurück nach oben ist ja ein schöner Bounce ;)

Posted
Trading ist keine Demokratie, es gewinnt nicht die Masse, sondern das "meiste Geld".
:blink:

 

Klasse Beitrag! Sehe ich genau so, deshalb beschäftige ich mich mit der (letzten) Alternative.

 

Forex

 

Zur Zeit Demo-Handel. Forex nur 1 Währung EURUSD

Idee aus dieser Sicherheit vom 14.04.2009

1.jpg

ein täglicher Handel mit ~ € 100 Gewinn (aus buy/sell)

 

2.jpg

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Das musst du mir jetzt genauer erklären, wie können große Buy-Orders den Markt nach unten reißen?

Ich hab ja schon einige Varianten getestet wie man den Markt manipulieren und damit Geld machen kann (nicht mit realem Geld und nur unter bestimmten "Vorraussetzungen" versteht sich ;), aber mit großen Buys stützt (bei Limit Buy) oder schießt man den Markt kurzfristig nach oben (bei Market Buy) oder?

 

Hier dürfte eher was großes mit einer MarketSell Stops gefischt haben und hat sich dann auf der ausgelösten Panik nach unten wieder zurück gekauft. (Der 20 Punkte Move zurück nach oben ist ja ein schöner Bounce ;)

 

Das kann natürlich alles sein. Problem ist das man die gesamten historischen Daten nicht zur Verfügung hat. Dort könnte man evtl sehen ob und wie dieses Volumen vorher getradet wurde. So kann man auch nicht wissen ob dort eine grosse Position auf- oder abgebaut wurde (oder beides bei unterschiedlichen Marktteilnehmern).

 

Markt oder Kurs"manipulationen" sind schwer umzusetzen. Man erreicht diese nur indem man für ein Ungleichgewicht in Angebot und Nachfrage sorgt. Also entweder auf aktueller Preisstellung (zb. in steigenden Märkten) die Longseite verstärkt (alle Verkaufsangeboten aufkauft) oder man stört die Gesamtpreisbildung. An den Märkten wird immer der aktuell "fairste Preis" getradet (berechnet aus Angebot/Nachfrage, Limits). Ziel ist das zu jedem Zeitpunkt der grösst mögliche Handel zwischen Käufern und Verkäufer stattfinden kann. Wenn ich nun 10 Punkte über/unter aktuellen Fdax-Preis diese riesige Order stelle wird so ein Ungleichgewicht erzeugt. Ich stelle wahrscheinlich das aktuell grösste Interesse im Markt und bewegen den Markt wenigstens für einige Punkte in meine Richtung, den Rest erledigen die dort drunter liegenden Stops.

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Forex

 

Idee aus dieser Sicherheit vom 14.04.2009

 

ein täglicher Handel mit ~ € 100 Gewinn (aus buy/sell)

 

 

Hallo Ecart,

fehlt da noch ein Link oder so?

Dachte da kommt jetzt die Idee genau beschrieben :blink:

 

Oder versteh ich nur Bahnhof gerade? :sad:

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Wenn ich nun 10 Punkte über/unter aktuellen Fdax-Preis diese riesige Order stelle wird so ein Ungleichgewicht erzeugt. Ich stelle wahrscheinlich das aktuell grösste Interesse im Markt und bewegen den Markt wenigstens für einige Punkte in meine Richtung, den Rest erledigen die dort drunter liegenden Stops.

Ich geb dir wohl Recht was den fairsten Preis etc. angeht, die Börse setzt den Preis so fest das möglichst viel gehandelt wird und sie somit möglichst viele Gebühren einnimmt. Und sehr große Orders haben natürlich Einfluss auf den Markt (genauso wie sehr viele kleine Orders gleichzeitig). Nur hat jede Order je nachdem auf welcher Seite eine andere Auswirkung.

 

Wenn ich mich nicht total vertue, ändert eine große Buy-Order unter dem aktuellen Bid zwar das Gesamtverhältniss zwischen Kauf und Verkaufsaufträgen, hat aber genausowenig sofortigen Einfluss auf den Markt wie eine große LimitSell über dem aktuellen Ask.

Eine große LimitBuy würde vielmehr (kurzfristig) verhindern das der Kurs unter dieses Limit fällt, da sich erstmal genug Verkäufer finden müssen, die diese Order füllen bevor der Kurs weiterfällt.

Oder steh ich gerade total auf der Leitung?

Posted
[...]

Eine große LimitBuy würde vielmehr (kurzfristig) verhindern das der Kurs unter dieses Limit fällt, da sich erstmal genug Verkäufer finden müssen, die diese Order füllen bevor der Kurs weiterfällt.

Oder steh ich gerade total auf der Leitung?

 

Wenn dann wirklich nur sehr kurzfristig. Hängt halt von der Marktsituation zu dem entsprechenden Zeitpunkt ab. Wenn es keine Fill-or-Kill Order ist, sind ja Teilausführungen möglich. Diese müssen halt alle zum Limitpreis oder besser erfolgen. Wenn nun unter dieser LimitBuy Order weitere LimitBuy Orders liegen und gleichzeitig (von anderen Marktteilnehmern) bspw. Stopp-Loss bestehender long Positionen ausgeführt werden (diese verwandeln sich bei Unterschreiten der Marke in Market Orders), dann kann der Kurs schnell weiter fallen. Man kann das ganze dann auch noch um Take Profits bestehender short-Positionen erweitern. Falls es doch eine Fill-or-Kill Order ist, kann es sogar sein, dass die Order nicht zu dem LimitKurs (sondern besser oder gar nicht) ausgeführt wird, weil zu dem Limit zu wenig Leute verkaufen wollen. Kurz gesagt: es kommt darauf an und die Variablenanzahl ist vielfältig :wink:.

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Wenn dann wirklich nur sehr kurzfristig. Hängt halt von der Marktsituation zu dem entsprechenden Zeitpunkt ab. Wenn es keine Fill-or-Kill Order ist, sind ja Teilausführungen möglich. Diese müssen halt alle zum Limitpreis oder besser erfolgen. Wenn nun unter dieser LimitBuy Order weitere LimitBuy Orders liegen

Natürlich, bei entsprechender Liquidität des Marktes muss die Order schon sehr groß sein, um wirklich was zu bewirken. Was ich eigentlich nur sagen wollte ist, das eine Buy Order nicht verantwortlich ist das der Kurs nach unten geht oder?

Aus deiner Formulierung klingt es wieder so als würden die LimitBuys darunter den Kurs weiter nach unten ziehen... :wink:

 

Nochmal langsam für mich zum mitschreiben: Kann (und wenn wie?) eine LimitBuy Order den Kurs nach unten bewegen (also unter das aktuelle Ask)?

Posted (edited)
War das nur ein Trader? Vielleicht, es gibt Banken und private Teilnehmner die solche Volumen traden

können und den Markt bewegen. Trotzdem brauchen diese ja auch Käufer (uns, die welche die Kontrakte

ja auch abkaufen ..) und so muss dieses Szenario gut organisiert sein. Die Orders müssen passend zum

Szenario und gut gestreut in den Marktgesetzt werden um diesen Effekt zu erreichen.

 

Zur Erklärung dieses "Phänomens" würde ich gerne meine eigene berufliche Erfahrung mit einbringen, da ich auch längere Zeit für einen bankunabhängigen Designated Sponsor auf Xetra (damals unter den Top20 gelistet) und Eurex-NCM gehandelt habe und daher auch einige Vorgehensweisen und Prinzipien deren Händler kenne. Dazu möchte ich aber sagen, dass es in diesen Kreisen grundsätzlich ein offenes Geheimnis und nichts Neues ist! Meine Aufgabe war damals zu testen, ob und in welcher Form deren Vorgehensweisen auf Xetra auch im Eurex-Segment umsetzbar sind. Zu diesem Zweck bekam ich damals eine Direktanbindung an das Eurex-Terminal, mit erweitertem Einblick in die Markttiefe, zur Verfügung gestellt, weshalb ich mich im Tape Reading ein wenig auskenne und dieses Wissen im eigenen Trading auch versuche mit einzubeziehen. Die meisten Broker bieten ihren Retail-Kunden ja nur 5 Bids und 5 Asks auf Level II an.

 

Daher sei ein wenig Werbung in eigener Sache erlaubt - zumal es ja für den einen oder anderen von Interesse sein könnte - weil immer wieder die Frage gestellt wird: "Warum zu einem IB gehen und nicht gleich zur Mama?" :) Für den U.S. amerikanischen FCM Open E Cry sind wir nämlich tatsächlich einer der wenigen europäischen Foreign IBs. Open E Cry bietet ihren Retail-Kunden grundsätzlich auch nur 10 Stellen an. Da dies aber manchen Heavytradern im tf1-Netzwerk zu wenig ist, konnten wir eine spezielle Vereinbarung für unsere Mitglieder durchsetzen - diesen steht nun über unseren Marktzugang eine Markttiefe von 20 Stellen, vorerst nur in den Eurex-Produkten, zur Verfügung. Dies stellt einen Mehrwert dar, den manche Scalper durchaus zu schätzen wissen.

 

In ca. 2 Wochen wird es nun hoffentlich soweit sein, um im Bereich Futures & Options - nach langer Vorbereitungszeit - auch unser Projekt "Traders Toolbox" anbieten zu können, mit dem sich interessierte Trader ihr Equipment selbst nach Bedarf, in einer Art "Baukasten", zusammenstellen können. Dann werden wir erstmals in Europa Kombinationsmöglichkeiten aller namhaften U.S. amerikanischen Clearing-Häuser (Man, RJO, GHCO, RCG etc.), 20 verschiedenen Handelsplattformen, Datenfeeds, Depotbanken, Marginsätze anbieten können. Dieses Projekt reicht bis hin zu speziellen Memberships an der CME, um auch den U.S. amerikanischen "überhöhten" Börsengebühren den Kampf anzusagen.

 

Grundsatz:

Designated Sponsors, Market Maker und NCMs handeln grundsätlich auf eigene Rechnung und stellen in den von Ihnen "betreuten Produkten" Liquidität an den Börsen, das ist deren Daseinsberechtigung. Während Market Maker und NCMs zu äußerst günstigen Transaktionskosten handeln können, bekommen Designated Sponsors meist sogar nicht unerhebliche volumenabhängige Rebates, für ihre "besonderen Verdienste", von den Börsen ausbezahlt. Neben anderen institutionellen Marktteilnehmern, haben wir kleinen Trader es also auch zusätzlich mit dieser Gattung zu tun - und diese Marktteilnehmer arbeiten sehr professionell! Denn Rebates alleine reichen denen natürlich nicht - diese wollen auch Spekulationsgewinn und dazu bedienen sie sich einer, für uns, unschlagbaren Waffe: Volumen. Diese Waffe wird nur "stumpf", wenn sie sich mit einem anderen Market Maker oder sog. Quote-Machines in die Quere kommen, was gelegentlich auch vorkommt, aber alle miteinander versuchen natürlich, solchen Situationen möglichst aus dem Weg zu gehen, da sie sich auch untereinander kennen.

 

So kam es, dass ich einem von drei Scalp-Händlern (Gesellschafter-Geschäftsführer, damals im Alter von 24 bis 31 Jahren!) über die Schulter schauen konnte/musste. Dieser Händler "vergewaltigte" tagtäglich ausschließlich die EON-Aktie auf Xetra (30 Minuten Handel mit einer 30minütigen Pause). An Spitzentagen generierte dieser alleine 30% des täglichen Handelsumsatzes in EON, was soviel bedeutet, dass fast jede 3. Aktie an diesem Tag auf Xetra mit Ihm gehandelt wurde! :wink:

 

Und nun zurück zum eigentlichen Thema, was für mich ein wenig schwierig mit Worten zu beschreiben ist... ich werde es aber trotzdem versuchen und hoffe, dass ich es auch verständlich "rüber" bringe, da es sich ausschließlich um bestimmte Orderbuchsituationen handelt. Viele von diesen Marktteilnehmern handeln nämlich gar nicht charttechnisch, sondern beobachten rein das Orderbuch (Markttiefe) und haben Charts nur nebenher zur groben Orientierung mitlaufen.

 

Einigen von Euch ist vielleicht schon aufgefallen, dass sich in liquiden Märkten (z.B. Futures), während kurzfristiger Trendphasen, die Kurse häufig in Richtung der höheren Volumen-Bids (Down-Trend) bzw. in Richtung der höheren Volumen-Asks (Up-Trend) bewegen - was im ersten Moment, zugegeben ziemlich widersprüchlich erscheint. Um dies festzustellen, muss man sich diese in seiner Handelsplattform (manche Anbieter nennen das DOM) kummuliert für jede der beiden Seiten als Differenz anzeigen lassen. Diese sog. Prop-Trader handeln mit hohem Volumen, weshalb sie bei ihren Orderaufgaben natürlich immer auch auf den Markt beeinflussend einwirken. Dies bringt für sie aber nicht nur Vorteile mit sich, sondern hat auch gewisse Nachteile. So können sie z.B. ihre Positionen, selbst in hochliquiden Märkten, in der Regel nur sukzessive, also nach und nach, auf- und abbauen. Folglich überlegen sich diese Herrschaften sehr genau, auf welchem Kursniveau sie das tun und ob sie Ihre entsprechenden Limit-Orders im Buch auch zeigen wollen oder nicht und vor allen Dingen aus welchem Grund.

 

Die von mir im vorigen Absatz beschriebene Auffälligkeit, lässt sich am einfachsten anhand von kleinen Beispielen erläutern:

 

Das Phänomen der Kursbewegung, während eines kurzfristigen Short-Trends, in Richtung der höheren Volumen-Bids gibt Aufschluss darüber, dass (ein) große® Marktteilnehmer bereits in Richtung dieses kurzfristigen Down-Trends positioniert (ist) sind. Wieso? Ganz einfach, weil sie grundsätzlich nur in Trendrichtung ihre Buy-Limits in den Bids zeigen wollen/können um auch eine Ausführung zu bekommen. Schließlich gibt es ja in einer solchen Marktphase einen Angebotsüberhang!

 

Aber wie immer im Leben, gibt es natürlich auch hier für uns kleine Trader die bekannte Ausnahme, welche die Regel bestätigt, weshalb uns dieses Wissen noch nicht den so wichtigen Vorteil an sich verschafft. Denn viele arbeiten mit sog. Iceberg-Orders, was es einem nicht gerade einfacher macht, dies zu erkennen und zwischen "Wahrheit" und "Fake" zu unterscheiden. Dazu muss man jeden Markt einzeln und lange studieren um seine primäre und sekundäre Bewegungscharakteristik zu erkennen, welche ja gerade durch diese Marktteilnehmer definiert wird. Ich spreche dabei immer gerne von der "Handschrift der Big Boys".

 

Für ein weiteres Beispiel bleibe ich nach wie vor auf der Short-Seite (Long vice versa). Diese Variante passt auch schön zu dem im Thread weiter oben eingestellten Bild, welche auch gleichzeitig die Ausnahme der Regel beschreiben soll.

 

Im Vorfeld gab es einen kurzfristigen Down-Move, wobei es dann im Anschluss zu einer kurzfristigen engen Seitwärtsphase kommt. Sollten sich große Adressen während einer solchen Marktphase immer wieder mit dicken Limit-Orders an 1-2 Stellen im Orderbuch nahe am Markt auf der Bid-Seite zeigen, dann ist meist Gefahr in Verzug. Diese Aktion dient in der Regel nur dazu, den kleinen Tradern in Sicherheit zu wiegen und die ersten Lämmer Long in den Markt zu holen, um an der Stelle selbst "abzuladen" - sprich eine Short-Position aufzubauen oder zu erweitern. An dieser Stelle handelt es sich also um einen "Fake" und es folgt auf den ersten Bewegungsimpuls noch ein weiterer Bewegungsimpuls in die selbe Richtung.

 

In dieser Phase sollte man das Orderbuchverhalten dieser dicken Bids und die Times & Sales genau beobachten. Ein Indiz für eine Trendfortsetzung/ -bestätigung ist dann häufig, wenn ein erster größerer Fill auf dem ersten großen Bid erfolgt, der Bid kurzzeitig so gut wie komplett verschwindet, sprich zurückgezogen wird. Dann wird von diesen Marktteilnehmern erst einmal gewartet bis er sich wieder langsam gefüllt hat und erst dann setzten sie ihre dicke Limit-Order wieder dazu und stellen sich im Orderbuch somit hinten an, weil sie ja nicht wirklich ein Ausführung bekommen wollen. Um den Kurs in brenzligen Situationen - also bei Gefahr eines vorzeitigen Durchbruchs - zu stabilisieren, gehen sie sogar her und kaufen selbst immer mal 1 Kontrakt zum Ask, da sie ja an dieser Stelle den Markt eh shorten und dem "dummen Geld" damit nur zeigen wollen: Hey Leute es gibt Käufer zum Ask! Dieses Spiel kann ziemlich lange andauern und erst wenn sie Ihre Short-Position komplett aufgebaut haben (was wir ja leider nicht wissen wann das genau der Fall ist), ziehen sie ihre dicken Bids für immer zurück und der Markt rasselt in ein tiefes Loch. Und meist verkaufen sie selbst genau in diesem Moment, sozusagen als krönenden Abschluss, noch eine größere Position womit sie den folgenden Sell Off auch noch selbst anstoßen. Die wissen ganz genau an welcher Selle sie im Buch stehen.

 

Eine andere Vorgehensweise dieser Marktteilnehmer in ruhigen und engen Seitwärtsmärkten ist auch, dass sie sich ausserhalb des Marktes in bestimmten festen Abständen, nach oben und unten, mit ihren Limit-Orders platzieren und den Markt nur hin- und herschieben. Manche gehen auch einfach nur her, und machen den Chart Readern ihre Setups bewusst "kaputt" um für Verwirrung zu stiften usw. usf... Darauf will ich hier und jetzt aber zunächst nicht näher eingehen - darüber könnte man ein Buch schreiben. :wink:

 

Die Ursachen, weshalb eine Kursbewegung garade so und nicht anders abläuft sind einfach zu mannigfaltig, um daraus für sich einen wirklichen Vorteil zu ziehen. Als Trader muss man lernen, den uns Menschen angeborenen "Kontrollzwang" zu unterdrücken, da wir die Märkte nie in den Griff bekommen werden... übrigens auch nicht die Market Maker, denn ich konnte während meiner Arbeit auch oft genug beobachten, dass diese Händler von der Masse einfach überrollt wurden und dann kostete es jedesmal richtig Kohle, die Positionen auf einem "anderen Niveau" wieder einzusammeln. :wink:

 

Den einzigen Free Lunch, der mir bekannt ist, den haben große Institutionen, die einen fast unbeschränkten Einblick in das Orderbuch ihrer eigenen Kunden über die "Eigenhandelsabteilung" nutzen können, diese Orders selbst matchen und ihren Sitz im schönen Kanton Zug haben - wenn Ihr versteht wen ich damit beispielhaft meine... So extemporal fällt mir nur dieser eine Anbieter ein - gibt aber möglicherweise noch andere.

 

Grüße

TraderFox

Edited by TraderFox
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Super Beitrag :wink: !

 

Manche gehen auch einfach nur her, und machen den Chart Readern ihre Setups bewusst "kaputt" um für Verwirrung zu stiften usw. usf... Darauf will ich hier und jetzt aber zunächst nicht näher eingehen - darüber könnte man ein Buch schreiben. :wink:

Oh ja, das kenn ich auch zur Genüge. Aber irgendwie ist es auch das, was mich an der Börse reizt verglichen mit den vielen anderen Sachen, die ich schon gemacht/ausprobiert habe.

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Wissen ist Macht gallery_446_9_9685.gif und die TA (um beim Fach zu bleiben) dient nur der Ablenkung der Massen.

 

Danke für diesen sehr detaillierten Einblick in die Materie. :wink:

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Hallo TraderFox,

 

ich danke dir für deinen ausführlichen Beitrag und den Einblick in deine persönlichen Erfahrungen zu dem Thema. :wink:

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Hallo TraderFox,

 

ich möchte nicht nachstehen und bedanke mich ebenfalls :top: für den kleinen Blick hinter die Kulissen und die Insights in's Big Business.

 

Es ist schon ein gewaltiger Unterschied, ob man diese Informationen vom Hören(weiter)Sagen a la 'Stille Post' erhält oder direkt von jemandem, der selbst 'auf der anderen Seite' gestanden ist. Weniger Halbwissen, mehr Authentizität - Klasse, freut mich. Auch das Du Dir die Zeit genommen hast, diesen umfangreichen Text zu erstellen.

Posted (edited)
Hallo TraderFox,

 

ich möchte nicht nachstehen und bedanke mich ebenfalls :top: für den kleinen Blick hinter die Kulissen und die Insights in's Big Business.

 

Es ist schon ein gewaltiger Unterschied, ob man diese Informationen vom Hören(weiter)Sagen a la 'Stille Post' erhält oder direkt von jemandem, der selbst 'auf der anderen Seite' gestanden ist. Weniger Halbwissen, mehr Authentizität - Klasse, freut mich. Auch das Du Dir die Zeit genommen hast, diesen umfangreichen Text zu erstellen.

 

 

Danke an alle für das Lob und die Anerkennung!

 

Aber übertreibt es mal nicht damit, denn für mich stellt der Begriff "Community" die interaktive Reinform von Geben und Nehmen dar. Ich halte es meist so: Immer wenn ich etwas will oder benötige (z.B. Hilfe), dann gebe ich zuerst etwas, in der Hoffnung "webbased assistance" zu bekommen - dies ist auch in diesem Fall so. Da meine Freizeit derzeit ziemlich stark eingeschränkt ist, was mir selbst nicht gerade gefällt, schreibe ich nie einfach so ganz ohne Grund drauf los und bin gezwungen mir meine Ressourcen bewusst einzuteilen - da bin ich ehrlich.

 

Den obigen Artikel hatte ich eigentlich vor, in ähnlicher Form, auf Tradeforceone.de zu veröffentlichen. Da ich aber gesehen habe, dass hier zu diesem Thema gerade Informationsbedarf bestand, habe ich diesen umformuliert und bei Euch veröffentlicht, weil ich/wir selbst Hilfe benötigen. Dazu aber im Thread zu "TradeForceOne" mehr. Jetzt habe ich allerdings das Problem, diesen Beitrag wieder umformulieren zu müssen, um bei uns double content zu vermeiden - mein Problem. :top:

 

Aber trotzdem - nochmals danke für die vielen "Ovationen"!!!

 

Edit: Link zu "TradeForceOne"

Edited by TraderFox
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Klasse Beitrag! :top:

 

Zu diesem Zweck bekam ich damals eine Direktanbindung an das Eurex-Terminal, mit erweitertem Einblick in die Markttiefe, zur Verfügung gestellt, weshalb ich mich im Tape Reading ein wenig auskenne und dieses Wissen im eigenen Trading auch versuche mit einzubeziehen.

:top:

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_.jpg

 

Zum Thema OEC TRADER (aktuell v3.3.0.4) waren wir hier schon im Okt. 2008 aktiv...

 

Jetzt geht auch FOREX ...

__.jpg

 

 

Für den U.S. amerikanischen FCM Open E Cry sind wir nämlich tatsächlich einer der wenigen europäischen Foreign IBs.
Gut zu wissen...

 

Diese Aktion dient in der Regel nur dazu, den kleinen Tradern in Sicherheit zu wiegen und die ersten Lämmer Long in den Markt zu holen, um an der Stelle selbst "abzuladen" - sprich eine Short-Position aufzubauen oder zu erweitern. An dieser Stelle handelt es sich also um einen "Fake" und es folgt auf den ersten Bewegungsimpuls noch ein weiterer Bewegungsimpuls in die selbe Richtung.
:top:
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@Ecart@all - Sollen wir Tape Reading mit in den Glossar aufnehmen oder ist jedem klar, wofür der Begriff im Allgemeinen als Stellvertreter verwendet wird? Ich frage nur deshalb, weil es oft nicht einfach ist, die Gedankengänge zu entschlüsseln.

 

Auch weil ich das vorhin beim Offline Browsen via PDA gesehen habe: Seid bitte so nett und gebt den Bildern, die ihr hochladet, eindeutige Namen.

Ihr helft uns dadurch, dass SEO zu verbessern und erspart den Admins das Entfernen von vermeintlich doppelten Content, der durch Bezeichnungen wie 1.jpg oder a.jpg entsteht.

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