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Diskussionsentwurf: Hochfrequenzhandelsgesetz


whipsaw

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Gesetzentwurf des Bundesministeriums der Finanzen

 

 

Diskussionsentwurf eines Gesetzes zur Vermeidung von Gefahren und Missbräuchen im Hochfrequenzhandel (Hochfrequenzhandelsgesetz)

 

A. Problem und Ziel

In den letzten Jahren hat aufgrund technologischer Entwicklungen und im Zuge des zunehmenden Wettbewerbs zwischen Finanzplätzen durch Schaffung neuer Arten von Handelsplattformen der elektronische Handel von Finanzinstrumenten zunehmend an Bedeutung gewonnen. Bestimmte Handelsteilnehmer setzen beim elektronischen Handel algorithmische Handelsprogramme ein, die Kauf- und Verkaufssignale in sehr kurzen Abständen von teilweise nur einigen Sekundenbruchteilen generieren und das Halten von Finanzinstrumenten nur für sehr kurze Zeiträume vorsehen. Hierbei handelt es sich um den sog. Hochfrequenzhandel.

 

Der Einsatz dieser algorithmischen Hochfrequenzhandelsstrategien hat die Geschwindigkeit und Komplexität des Handels erhöht und birgt darüber hinaus eine Vielzahl von Risiken, wie die Überlastung der Handelssysteme in Form einer übermäßigen Nutzung durch ein sehr hohes Orderaufkommen. Daneben besteht das Risiko, dass algorithmische Handelsstrategien auf andere Marktereignisse überreagieren, was die Volatilität verschärfen kann. Schließlich können durch den Hochfrequenzhandel bestimmte Formen von missbräuchlichem Verhalten entstehen. Zur Stärkung der Stabilität und Integrität der Finanzmärkte sollten daher Regelungen geschaffen werden, um die Risiken einzugrenzen, ohne dabei den Handel mittels algorithmischer Programme, die in- und außerhalb des Finanzsektors weit verbreitet sind, pauschal zu verbieten.

 

2012-07-27-hochfrequenzhandelsgesetz_anlage.pdf

 

http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Gesetzestexte/Referentenentwuerfe/2012-07-30-hochfrequenzhandelsgesetz.html

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Der HFT Handel alleine ist nicht schuld an einem Flash Crash etc, da kommt eigentlich alles zusammen was es an der Börse so gibt, als erste springen die HFT Systeme auf einen Trend, dann sehen die Scalp Systeme den Spaß und springen drauf, dann kommen Day Trading Systeme dazu, erste Stops werden gerissen dann kommen die Swing Systeme und springen drauf bis hin zu den EOD Systemen, und in der Kette spielt es keine Rolle welcher dieser Typen Systeme spinnen und Fehlerhaft Handeln es springen alle auf und verstärken den Trend enorm.

 

Einzig das HFT Händler Informationen von der Börse gezielt vor allen anderen bekommen gehört unterbunden Chancengleichheit sollte doch wenigsten Theoretisch möglich sein.

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VII. Geschlechterspezifische Auswirkungen

Der Gesetzentwurf hat keine geschlechterspezifischen Auswirkungen.

 

Fast der interessanteste Satz an dem Pamphlet. mocking.gif

Der Rest ist ihmo so schwammig formuliert, dass es Auslegungssache ist.

Von Sanktionen habe ich beim Überfliegen zb überhaupt nix gelesen.

Es wird sich also erstmal nix ändern.

Ist auch die Frage wie streng und ob es überhaupt kontrolliert wird.

Neulich machte jemand in US den Vorschlag, dass nur jede Sekunde ein Kurs festgestellt wird, dann ist Ende mit HFT und Co.

Jedoch werden eine Menge Leute da was gegen haben und zu verhindern wissen.

Diese Art Gesetzentwürfe haben ihmo nur ein Ziel: als Alibi, damit Angie zb bei einer Bundestagsrede sagen kann "Wir haben damals das Gesetz zum HFT Handel verabschiedet, seitdem ist alles schön"

Und bei der FDP heisst es dann: "Wer hats gemacht? Wir habens gemacht!"

Also Hauptsache es wird was gemacht.

Bin mal gespannt ob sie jetzt nach dem NITE Desaster drüben in US aufgewacht sind.

Die Experten sind sich ja einig, dass das nicht das letzte Mal war.

Aber wahrscheinlich ist es so wie immer. es muß erst der große Knall kommen, bis endlich wirkungsvolle Maßnahmen ergriffen werden.

Die Franzosen haben ja jetzt die Finanztransaktionssteuer eingeführt, bin mal gespannt wie sich da der Markt verändert, sind ja nicht nur die HFT´s von betroffen.

 

Wünsche euche einen erfolgreichen Start in die neue Woche. good2.gif

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Wißt Ihr .... es ist doch schon bald als Allgemeinwissen anzusehen , dass Politik , besser Politiker , "Ihre Finger" aus der freien Marktwirtschaft tunlichstherauslassen sollten . Um wieviel mehr muss das dann erst auf Börse und alles was damit zu tun zutreffen ?

 

"keine geschlechterspezifischen Auswirkungen." .... ja ? Aha .

 

KB

 

PS.: Könnte man auch durchaus in der Mekkerecke posten, abba dann schimbft der Henrik wiedda mit mich und vergleicht mich mit Sack Flöhe un so ..... kruemel.gif koo-koo.gif ( wink.gif )

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Bei dieser Gesetzesnovelle kam mir ein Zitat aus dem Film "Other Peoples Money" wieder in den Sinn, dass man ein Gesetz gg. bestimmte Börsengeschäfte erlassen sollte. Da antwortet Garfield: "Sie können die Regeln ändern, sie können niemals das Spiel stoppen ... ich werde mich anpassen." - und so wird es auch hier passieren. Der HFT Handel wird abwandern oder modifiziert.

Das größere Problem bei diesem Handel sehe ich in anderen Computern - wenn der Algo nichts taugt oder zu langsam ist wird es Ihnen ergehen wie diesem

http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/0,2828,786665,00.html

 

@Systemtrader

 

Die Reihenfolge einer möglichen Crashentwicklung sehe ich genauso. Nicht folgen kann ich bei der Infobeschaffung. Ich meine gelesen zu haben, dass diese Fonds Geld bezahlen um Wirtschaftsdaten früher zu bekommen. Wer da mitspielen will muss dann halt auch Geld in die Hand nehmen. Frage ist nur wie relevant ist die Info. Die Info wird interpretiert ( auch von Computern ). Auf diese Interpretation erfolgt eine Reaktion anderer Marktteilnehmer - ablesbar im Kursverhalten - und die ist für mich relevant. Wie oft gab es Daten, wo keine erkennbare Reaktion erfolgte.

 

@ Kleinerbroker

 

Politiker versuchen Probleme zu lösen, die es ohne sie gar nicht geben würde.

 

Gruss TGOS

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  • 5 months later...

Ein aktueller interessanter Artikel zur Regulierung des 'HFT' auf 'Börse.ARD'.

 

 

 


Wie gefährlich ist der Blitzhandel für das Finanzystem?

In letzter Zeit haben sich Computerpannen an den Börsen gehäuft. Als Schuldiger wird oft der superschnelle Hochfrequenzhandel genannt.

Deshalb bastelt Deutschland an einem Tempolimit. Das geht einigen Marktteilnehmern zu weit. Sie befürchten eine Schwächung des Finanzplatzes.

 

...

 

 

Zum Artikel

 

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Aber wäre ein Tempolimit nicht eh ein Gebot der Fairness: Wenn man überlegt, dass die Server sogar möglichst nah an den Börsen aufgestellt werden damit die Latenz möglichst gering ist, wäre es doch vielleicht angebracht nur vielleicht 100 mal (vermutlich müsste man sogar auf 10 pro Sekunde runtergehen) in der Sekunde nen Kurs zustellen, oder? So hätten zumindestens National alle im wesentlichen die gleichen Voraussetzungen um den Markt zu erreichen.

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Aber wäre ein Tempolimit nicht eh ein Gebot der Fairness: [....]

So hätten zumindestens National alle im wesentlichen die gleichen Voraussetzungen um den Markt zu erreichen.

 

Ich glaube du hast ein zu ehrliches denken oder sprichst von einem anderen Business.undecided.gif

Was heisst hier bitteschön Fair an den Finanzmärkten ? Warum dann überhaupt HFT Handel - wenn Fair eine Rolle spielen sollte.

 

Es wäre doch auch schön, wenn ein jeder die Konditionen eines 100K Konto`s oder noch besser Konditionen des 10 Mio Konto erhält.

Dann wären wenigsten die Kosten für jeden die selben. Wäre doch ein Gebot der Fairness. borg.gifwhite_flag.gif

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  • 1 month later...

 

28.02.2013 | Gesetz zur Regulierung des Hochfrequenzhandels verabschiedet | „Tempolimit“ für Turbo-Wertpapierhandel

Ich habe das Gesetz auf die Schnelle nicht finden können, dabei aber viel über erweiterte Auskunftspflichten gelesen. Was ist denn nun aber konkret reguliert worden? Haltezeiten von mindestens 500ms (wollte die Opposition) stehen auf jeden Fall nicht drin.

 

Sollte man vielleicht 'Gesetz zur reibungslosen Abwicklung des Hochfrequenzhandels' nennen?

 

Lutz

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Nach dem Gesetzentwurf sollen Hochfrequenzhändler der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht unterstellt werden. Zudem werden strengere Anforderungen an den Handel gestellt. Im Hochfrequenzhandel tätige Unternehmen müssen in Zukunft sicherstellen, dass ihre Handelssysteme den Markt nicht stören. Dadurch sollen extreme, irrationale Kursschwankungen ohne jeden Bezug zu realwirtschaftlichen Entwicklungen bis hin zu einem „Flash Crash“, wie etwa der Zusammenbruch der US-Börsen am 6. Mai 2010, verhindert werden. Zudem werden „bestimmte Handelspraktiken, welche ohne Handelsabsicht getätigt werden, um das Funktionieren der Handelssysteme zu stören oder zu verzögern oder andere Handelsteilnehmer zu täuschen“, als Marktmanipulationen angesehen. Die Börsen sollen verpflichtet werden, bei exzessiver Nutzung der Handelssysteme höhere Gebühren zu verlangen.

 

Der Gesetzesentwurf wurde durchgewunken.

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